Der “Landwirt des Jahres 2024” denkt in Kreisläufen

Der "Landwirt des Jahres 2024": Tobias Babel

Tobias Babel aus Wald in Bayern hat den Hauptpreis des “Ceres Award” gewonnen. Er ist damit “Landwirt des Jahres 2024”. Gleichzeitig siegte er in der Kategorie Rinderhalter.

agrarheute vom dlv Deutschen Landwirtschaftsverlag kürte den Landwirt aus Bayern am 30. Oktober im Rahmen einer festlichen Gala in Berlin zum Sieger.  Babel bewirtschaftet einen konventionellen Grünlandbetrieb und züchtet Braunviehkühe. Gemeinsam mit seinen Brüdern leitet er den Berghof Babel, der neben der Landwirtschaft noch aus einem Landhotel und einer Käserei besteht. Das Besondere an dem Betrieb ist das Denken in Kreisläufen. Das Ziel: Die gesamte Erzeugung soll vollständig direkt vermarktet werden. „Wir setzen vom Gras bis zum Käse alles auf unserem Betrieb um“, sagt der 38-Jährige. So werden die Produkte sowohl im eigenen Hofladen verkauft, aber auch im Hotel und Restaurant der Familie angeboten. Neben den 80 Kühen halten die Babels auch Schweine, um die Molke aus der Käseverarbeitung zu verwerten. Darüber hinaus hat Familie Babel mit ihrem Betrieb einen Weg gefunden, Landwirtschaft und Erholung für viele Menschen attraktiv zu verbinden. Jedes Jahr übernachten rund 20.000 Gäste im Landhotel und 10.000 Menschen besuchen den landwirtschaftlichen Betrieb und die Käserei.

Mit der Ehrung von Tobias Babel ging die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung “Landwirt des Jahres” zum vierten Mal nach Bayern. Die Juroren zu ihrer Entscheidung: „Tobias Babel schließt auf seinem Betrieb gekonnt Kreisläufe. Dabei zeichnet ihn besonders das optimale Management seiner Tiere aus – so trägt die Rinderhaltung entscheidend zum Betriebserfolg bei“. Außerdem zeige der Hof Babel, „wie Landwirtschaft in ein Gesamtkonzept eingebettet ist und Verbraucher begeistert“, begründen die Juroren weiter.

Der nach der römischen Göttin der Landwirtschaft benannte Award gilt als die höchste Auszeichnung für Bäuerinnen und Bauern im deutschsprachigen Raum. Aus über 180 Bewerbungen hatten es heuer 21 Betriebe aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol nach einer umfangreichen Bewertung in eine der sieben Kategorien und somit ins Finale des Ceres Award geschafft. Aus Österreich haben sich die Geflügelhalter Patrick und Martin Hütter aus Straden (Stmk.) sowie Junglandwirt Stefan Romstorfer aus Raggendorf (NÖ) qualifiziert. Für den Sieg hat es heuer leider nicht gereicht. Zuletzt holten Valentin Seiringer und Christoph Brandtner 2022 zwei „Ceres Awards“ nach Österreich. Die Österreichische BauernZeitung ist Medienpartner des Awards.

Die Kategoriesieger 2024:
-) Ackerbauer: Michael Grimm, Külsheim
-) Energielandwirt: Christoph Terhorst, Walchum 
-) Geflügelhalter: Daniel Willnat, Domsühl
-) Junglandwirt: Bruno Stotz, Markdorf
-) Rinderhalter: Tobias Babel, Wald im Ostallgäu 
-) Schweinehalter: Peter Anderhub, Muri (Schweiz)
-) Unternehmerin: Anja Kolbe-Nelde, Roßleben-Wiehe 

- Bildquellen -

  • Babel: agrarheute, Timo Jaworr
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AUTORRed. MS
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