Anfang September zu Schulbeginn haben der Verein „Wirtschaften am Land“ und die „Junge Landwirtschaft Österreich“ 97 Schulbücher von Volksschulen und AHS-Unterstufe auf agrarische Inhalte untersucht.
Ernüchternder Check
Das Ergebnis dieses Schulbuch-Checks war ernüchternd. In vier von zehn
Büchern fand man überhaupt keine landwirtschaftlichen Inhalte, in sechs von zehn oft nur sehr kurz gehaltene, lückenhafte Informationen.
Neumann-Hartberger: „Kinder brauchen Unterrichtsmaterialien auf dem aktuellsten Stand.“
Vereinsobmann Robert Pichler erklärte dazu: „Es besteht dringend Handlungsbedarf, zumal das Wissen über die heimische Landwirtschaft und die Erzeugung von Lebensmitteln immer mehr abnimmt.“ ÖVP-Agrarsprecher und Bauernbund-Präsident Georg Strasser forderte prompt die Überarbeitung der Schulbücher. Diese würden auch verzerrte Bilder und abwertende, negativ konnotierte Begriffe beinhalten.
In dieselbe Kerbe schlug Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger: „Besonders Kinder brauchen Unterrichtsmaterialien, die inhaltlich richtig und auf dem aktuellsten Stand sind.“
30.000 Downloads
Genau solche Materialien finden sich seit nunmehr einem Jahr auf der vom Landwirtschaftsministerium initiierten Online-Plattform „Landwissen“. Diese bietet Expertenwissen aus erster Hand, von Bauern, Wissenschaftlern und Beratern, auch von Lehrern. Die fachlich (und pädagogisch) geprüften Materialien können kostenlos abgerufen werden.
Totschnig: „Es braucht möglichst viel Wissen, um die komplexen Herausforderungen zu bewältigen.“
Das breite Angebot wurde seit dem Start mehr als verdoppelt. Neu sind der Themenschwerpunkt Klima sowie spezielle Angebote für Elementarpädagogik und Agrarschulen. Knapp 30.000 Downloads wurden bisher registriert. Mittlerweile sind mehr als 1.000 Unterrichts- und Informationsmaterialien, gespeist aus mehr als 30 Quellen, abrufbar.
Datenmaterial aus 30 Quellen
Die Website wird laufend ergänzt mit Themen und Daten etwa der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, des Ländlichen Fortbildungsinstituts LFI, der Agrarmarkt Austria AMA, der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES, den Land- & Forstbetrieben, dem Bundesforschungszentrum für Wald, den Waldverbänden, auch mehrerer Bio-Einrichtungen. Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein bietet umfassende Infos im Bereich Landwirtschaft und Klima. „Es braucht möglichst viel Wissen, um die komplexen Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen“, betonte Minister Norbert Totschnig anlässlich des ersten Jahrestages der Plattform.
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