Für Entrüstung unter den Bauernvertretern im Tiroler Landtag sorgte der Antrag der NEOS, die Wiederbewaldung ausschließlich der Natur zu überlassen. LAbg. Michael Jäger meinte in seinem Debattenbeitrag: „Das ist absolut sinnbefreit und fern jeder Praxis. Wenn Tothölzer in den Wäldern verbleiben sind das praktisch Zündhölzer für mögliche Waldbrände. Das wissen wir unter anderem aus der jüngsten Vergangenheit wie das Beispiel Hochmahdkopf in Absam zeigt, dort sind die Schäden heute noch sichtbar. Zudem sind unsere Wälder vor allem als Schutzwald besonders wichtig, um Muren oder Lawinenabgängen vorzubeugen. Deshalb muss rasch und systematisch wiederaufgeforstet werden, dort wo eine Wiederbewaldung notwendig ist.“ Es gäbe in Tirol bereits Naturschutzgebiete, in denen die Wiederbewaldung natürlich passiere – jene würden aber von der Naturschutzabteilung und von Forschern professionell begleitet.
Vor den Landtagsabgeordneten zeigte Jäger die aktuelle Situation des Waldes auf: Österreichweit ist ein Viertel des Waldes für Naturkatastrophen gefährdet, sei es von Wind, Schnee, Hochwasser und Borkenkäfer. Der Schadholzanteil hat sich in den letzten zehn Jahren auf fast acht Mio. Festmeter vervierfacht. Die größte Herausforderung stellt der Klimawandel für Wälder in Europa dar, was unweigerlich bedeutet, dass sich unsere Wälder in den nächsten Jahren verändern werden. Es werden immer mehr Baumarten aus südlicheren Ländern bei uns heimisch werden.
Jäger wies auf den enormen Nutzen und die Herausforderungen der Wälder hin: „Der Wald überschirmt 40 Prozent unseres Landes, er ist unsere grüne Lunge. Wir sind in Zukunft massiv gefordert, diesen Wald zu pflegen und klimafit zu gestalten. Unsere heimischen Wälder sind nicht nur Wirtschafts-, sondern auch Erholungsraum, deswegen braucht es auch intelligente Lösungen, um Waldbesitzer zu überzeugen, den Umstrukturierungsprozess anzugehen. Wenn jedoch der marktgesteuerte Holzpreis alles andere als wirtschaftlich ist, wird es schwierig werden, Waldbesitzer zu motivieren, Schlägerungen und Verjüngungsmaßnahmen zeitnah umzusetzen.“
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