Schule am Bauernhof: Die Erfolgsgeschichte wird um die Teichwirtschaft erweitert. Seit dem Start im Jahr 2000 haben allein in Niederösterreich rund 13.000 Führungen mit rund 260.000 Schülern stattgefunden. Mit diesem Jahr haben die NÖ Bäuerinnen das Angebot nun um die Teichwirtschaft erweitert. Die Bauernhöfe werden für Kinder von Schulklassen und Kindergärten zu Erlebnis- und Lernorten. Bäuerinnen und Bauern empfangen jährlich tausende Heranwachsende auf ihren Betrieben und informieren nach pädagogischen Grundsätzen über das Leben und Arbeiten auf einem Bauernhof.
„Um hinter die landwirtschaftlichen Kulissen zu blicken und den Weg der Lebensmittel zu erforschen, haben wir es uns zum Ziel gesetzt, schon den Jüngsten unserer Gesellschaft einen praxisnahen Einblick zu geben. Den Kindern sollen so die vielfältigen Aspekte der heimischen Landwirtschaft und ein bewusstes Konsumverhalten nähergebracht werden“, erklärt Andrea Wagner, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Das erklärte Ziel Wagners: „Jedes Kind sollte im Laufe seiner Schulzeit mindestens einmal auf einem Bauernhof gewesen sein.“
Zahlen und Angebot werden besser
Waren es bei der Auftaktveranstaltung für Schule am Bauernhof im Jahr 2000 noch 75 aktive bäuerliche Betriebe, rund 2.400 begeisterte Kinder und rund 100 Führungen, so gibt es heute, mehr als 20 Jahre später, 176 aktive Schule am Bauernhof-Anbieter. Seit dem Jahr 2000 haben in Niederösterreich rund 13.000 Führungen mit rund 260.000 Schülern stattgefunden. Heuer sind etwa 1.400 Führungen mit rund 26.500 Kindern zu verzeichnen, so Wagner. Für sie spielt auch die Lehrer-Ausbildung eine wesentliche Rolle: „Jede angehende Lehrkraft sollte während der pädagogischen Ausbildung zumindest einmal Kontakt zu einem Bauernhof gehabt haben.“
Daher forciert die Landwirtschaftskammer Niederösterreich unter anderem die Zusammenarbeit mit den Pädagogischen Hochschulen und stellt in der Aus- und Weiterbildung künftigen Lehrern das vielfältige agrarpädagogische Angebot vor.
Erste „Teichranger“ mit Ausbildung
Die LK Niederösterreich hat das Exkursions- und Unterrichtsangebot um die heimische Teichwirtschaft, deren Lebensmittelproduktion und die damit verbundenen Klima- und Ökosystemdienstleistungen erweitert. „Die Teichwirtschaft ist ein wichtiger und traditioneller Teil unserer Heimat Niederösterreich. Die Teiche dienen nicht nur der Produktion heimischer Speisefische, sondern sind darüber hinaus ein wichtiger ökologischer Faktor. Mehr über die Teiche und die Teichwirtschaft zu wissen, heißt auch, sie besser zu erhalten und wertzuschätzen“, betont Wagner.
In Zusammenarbeit mit der „KLAR! Region Waldviertel Nord“ und dem NÖ Teichwirteverband hat die Kammer den Zertifikatslehrgang „Teichranger:in“ konzipiert. „Die Teichranger-Ausbildung ist in ganz Österreich einzigartig“, zeigt sich Wagner stolz. Der erste Kurs hat im März dieses Jahres gestartet, dieser Tage schließen die ersten 15 Absolventen die Ausbildung ab. Ab sofort gibt es daher Führungen vor Ort an Teichen mit fachlich und pädagogisch geschulten Rangern.
Die Teichrangerinnen sind begeistert
Birgit Hofbauer und Silvia Huber, zwei der ersten Absolventinnen des Teichranger-Lehrgangs, haben große Freude an dieser Ausbildung: „Der Lehrgang bietet eine umfassende Ausbildung, die sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fähigkeiten vermittelt. Die Ausbildung hilft, ein tieferes Verständnis für die ökologische Vielfalt in Teichen zu entwickeln und sich mit den verschiedenen Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung dieser Vielfalt vertraut zu machen. Ein Schwerpunkt des Lehrgangs liegt auf der pädagogischen Ausbildung. Dadurch sind wir bestens für die Wissensvermittlung bei Kindergartengruppen und Schulklassen gerüstet.“
- Bildquellen -
- Infografik: LK NÖ
- Teichranger: Georg Pomaßl/LK NÖ