„Das Landwirtschafts-Bashing der Arbeiterkammer geht weiter“, kommentierte Bauernbund-Landesobmann Max Hiegelsberger eine Aussendung der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich von vergangener Woche. In dieser wird den Bäuerinnen und Bauern einmal mehr die „Gewässerverunreinigung“ vorgeworfen. Anlass dazu war der jährlich von der AK selbst durchgeführte Trinkwassertest. Demnach würden 14 Prozent von 543 getesteten Proben Nitratwerte über dem zulässigen Höchstwert von 50 Milligramm pro Liter aufweisen. Wörtlich heißt es in der Aussendung: „Nach wie vor ist das lebenswichtige Grundwasser in weiten Teilen des Landes verunreinigt. Die flächenhafte Belastung mit Nitrat stammt aus der Überdüngung in der Landwirtschaft“.
„Das ist Populismus“
Durchgeführt wurden die Tests bei Hausbrunnen von „interessierten Konsumenten vor allem in den Bezirken Eferding und Perg“ heißt es in der Aussendung. Es wurden demnach keine repräsentativen Proben gezogen, ein Hinweis auf die Messmethode oder die Messstellen fehlt ebenfalls. Ein Umstand, den Thomas Wallner, Leiter der „Boden.
Wasser.Schutz.Beratung“ an der Landwirtschaftskammer Oberösterreich kritisiert: „Aus diesen Proben auf die generelle Trinkwasserqualität zu schließen ist Populismus.“Zudem habe auch der Brunnen selbst –die Tiefe bzw. an welchem Standort er steht und sein Zustand – Auswirkungen auf die Wasserqualität.
Die offiziellen Messwerte des Landes Oberösterreich laut GZÜV (Gewässerzustandsüberwachungsverordnung) zeigen jedenfalls eine weitgehend zufriedenstellende Entwicklung der Nitratwerte in den Grundwasserkörpern im Zentralraum Oberösterreich. Lediglich die Traun-Enns-Platte sei nach wie vor „Problemgebiet“, wobei auch hier Verbesserungen eingetreten sind.
Hiegelsberger kritisiert ebenfalls die „veralteten Zahlen“, mit denen die AK arbeite und den Vorwurf, dass es zu wenig Biobetriebe gebe. So nimmt die AK einen Biobetriebs-Anteil von 10,7 Prozent aus dem Jahr 2014 an. Tatsächlich sind es heuer aber bereits etwa 17 Prozent Bioanteil. Hiegelsberger fordert die AK auf, gemeinsam an fairen Konditionen für die Landwirtschaft zu arbeiten: „Man kann nicht billigste Lebensmittel fordern und gleichzeitig den heimischen Landwirten mit unrealistischen Auflagen das Wirtschaften unmöglich machen.“
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