Osterbrauchtum: Eierpecken und „In die Grean gehen“

Ostern in Niederösterreich lebt durch seine Bräuche und Traditionen – sie verleihen dem Fest erst seinen besonderen Zauber.

In Niederösterreich werden Osterbräuche als wertvolle Tradition von Generation zu Generation weitergegeben.

Ein Osterfest ohne die bunt gefärbten Eier ist für viele undenkbar. Jedoch stellt sich oft die Frage, warum man Ostern so stark mit Eiern verbindet. Nach christlichem Brauch wird vor Ostern 40 Tage gefastet. Zu den verbotenen Lebensmitteln in dieser Zeit gehörten früher alle tierischen Produkte – also neben Fleisch auch Milch, Butter und Eier. Da ist es kaum verwunderlich, dass die Freude über Eier zum Ende der Fastenzeit groß war.
Legenden besagen, dass die Tradition des Eiersuchens im Freien einen heidnischen
Ursprung hat. Als Zeichen der Fruchtbarkeit und um die Frühlingsgöttin Ostara zu ehren, wurden Eier an Familie und Freunde verschenkt. Doch die Kirche hat das unter strenge Strafe gestellt, woraufhin sie nicht mehr persönlich übergeben, sondern auf Feldern versteckt wurden. Und deshalb suchen wir auch heute noch die Eier in der freien Natur.

Eine Sache der Stärke

Das traditionelle „Eierpecken“, das Zusammenstoßen der Eier, wird hierzulande in vielen Familien auch als Wettbewerb ausgetragen. Ein Spieler fängt an und schlägt mit der Spitze seines Eies auf die seines Gegenspielers mit der Absicht, dessen Schale zu zerbrechen. Sieger ist jene Person, wessen Ei zum Schluss als einziges noch unversehrt bleibt.
Ein Tipp am Rande: Das gegnerische Ei in einem möglichst schrägen Winkel treffen, damit sich die Kräfte nicht symmetrisch verteilen.

Ein typischer Weinviertler Brauch

Die Weinviertler Gelassenheit entsteht im Gehen. Beim gemeinsamen Spaziergang mit dem Winzer durch die Weingärten spürt man den Frühling in seiner vollen Kraft, genießt den jungen Wein und stärkt sich mit der g‘schmackig-leichten Heurigenjause.
Angelehnt an den biblischen Gang der Jünger nach Emmaus wird im Weinviertel das „In die Grean gehen“ noch bis heute von den heimischen Winzern gelebt, die für ihre Lesehelfer in ihren Kellergassen Speis und Trank zur Verfügung gestellt haben, sobald am Karsamstag die Osterratschen verklungen sind. Heutzutage versteht sich der Brauch als Begrüßung des Frühlings und dabei wird das frühlingshafte Erwachen der Natur gefeiert.
Bei einigen Weinviertler Winzern können Weininteressierte über den Ostermontag hinaus noch „In die Grean gehen“ und an verschiedenen Tagen die Angebote nutzen.
www.weinviertel.at/grean

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  • Osterzeit: Foto: epiximages - stock.adobe.com
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