366 Tage mit Pausen zuerst

Kommentar von Sabine Kronberger,
Chefredakteurin „Welt der Frauen“

Kaum hat die Pummerin das neue Jahr eingeläutet, war 2023 (von dem bis vor Weihnachten noch alle glaubten, danach käme nichts mehr) vorbei. Das große Buch 2024 mit 366 leeren Seiten liegt vor uns. Fast unberührt, weil im bäuerlichen Jahreskreis die ersten winterlichen und von ländlichem Brauchtum geprägten Tage noch vielerorts im Familienverband ausgekostet wurden. 

Wenn ich an den tradierten landwirtschaftlichen Rhythmus denke, dann wäre er eigentlich ideal. Im Frühling geschäftig, im Sommer eilig und eifrig, im Herbst dankbar und fleißig, im Winter die verdiente ruhigere Zeit. Würden alle Menschen in einem ähnlichen Rhythmus leben, wäre die Welt vielleicht eine menschlich reichere und seelisch gesündere. Wie ein Musikstück leben wir nämlich von der Pause. So auch die Bäuerin und der Bauer. Selbst wenn sie „eilig“, „drawig“, „oali“, „gnetig“, „ali“ oder einfach gestresst sind mit allem, was zu tun ist. Denn Stress, das vergessen wir oft, führt häufiger zu Fehlern. Ruhe und fokussiertes Denken bringen Erfolge und lassen Ziele besser erreichen. 

Deshalb lege ich Ihnen dieses 366 Seiten starke Buch heute vor und lade sie ein, die Pausen heuer vor den Aufgaben dort einzutragen. Bevor Sie jetzt innerlich sagen: „Geht nicht!“ oder „Heig´n muaßt, wenn´s Wetter passt“, probieren Sie es mit dem ersten Monat, dann mit dem zweiten und so weiter (wenn „Pause“ in Ihrer Herkunftsfamilie ein Fremdwort war, erst recht!). Warum? Weil sie Ihrem Familienbetrieb und sich selbst nur dann Gutes tun können, wenn Sie bei Kräften sind. Angekommen? 

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