Die seit Wochen bestehende Verkettung vieler ungünstiger Umstände, ausgelöst durch Corona und ASP, entspannt sich nicht. Hauptbrennpunkte sind die ASP-bedingte Streichung Deutschlands von der China-Exportliste sowie die europaweiten Gastro-Lockdowns. Preisanpassung, Preiskampf, Verdrängungswettbewerb und starker Konkurrenzkampf sind die Folge. Die Bemühungen, das Preisgefüge nicht noch weiter abrutschen zu lassen gibt es. Beispielsweise konnte die Notierung im krisengebeutelten Deutschland gehalten werden. Ob das schon einen Stopp der nach unten drehenden Preisspirale bedeutet, kann zurzeit niemand sagen.
Auch in Österreich ist der Markt im Krisenmodus. Überhänge am Schlachtschweinemarkt von ca. 25 Prozent (%) verzögern die Räumung der Ställe. Absatzseitig läuft es nicht wie sonst um diese Jahreszeit. Beispielsweise liegt das Bestellvolumen des Gastrogroßhandels bei nur 25 %. Der gestiegene Umsatz in den Supermärkten wird hingegen aus der Branche mit bis zu 25 % beziffert. Mit dem Minus von 75 % im Gastrobereich und dem Plus von 25 % auf Seite des LEH kommt die Schieflage des aktuellen Marktes gut zum Ausdruck. Auch hierzulande bemüht man sich den Preis nicht weiter absacken zu lassen, was an der Ö-Börse letztlich eine unveränderte Notierung zur Folge hatte.
Preise KW 48/49 (Marktbericht vom 26. November 2020):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,32 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,22 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,03 Euro (=)
Berechnungsbasis: 0,93 Euro
Dr. Johann Schlederer