Getreidemarkt KW 29/2018: USDA-Bericht unterbrach Korrekturphase

Der monatliche Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums USDA zu den weltweiten Getreideversorgungsbilanzen vom vorigen unterbrach einmal die Korrekturphase der Weizennotierungen. Der Report sagt für Weizen und Mais in der laufenden Saison 2018/19 weltweiten einen deutlichen Bestandsabbau voraus – es wird mehr verbraucht als erzeugt. Vor allem bei den wichtigen Weizenexporteuren sollen demnach die Lager auf einen sehr knappen Bestand abschmelzen. Damit befestigten sich die Weizenkurse an den internationalen Terminbörsen wieder deutlich. An der Euronext in Paris konnte der September-Weizenkontrakt die zuvor unterschrittene 180-Euro-Marke wieder spürbar überwinden. Am Montag gab der Weizen an der Euronext allerdings wieder von den Gewinnen wider ab und hielt am frühen Nachmittag bei 182 Euro pro t für den September-Liefertermin und 184,25 Euro pro t für den dezember-Liefertermin, der die Preise für Ware der Ernte 2018 wiedergibt. Die Maiskurse konnten wenig von dem Bericht profitieren und Sojabohnen und damit auch andere Ölsaaten bleiben unter dem Eindruck des Handelskrieges zwischen den USA und China ohnehin gedrückt – auch wenn etwa Europa nur knapp mit Raps versorgt ist.

Erste Premiumweizennotierung

Die Wiener Produktenbörse notierte am Mittwoch der Vorwoche den ersten österreichischen Premiumweizen aus der neuen Ernte 2018. Mit 183 bis 187 Euro pro t schloss das Preisband nahtlos und unverändert an das der zuletzt aus alter Ernte notierte an. Die Ernte wurde in den letzten Tagen zwar immer wieder von Regen unterbrochen, dies soll aber bisher noch keine negativen Auswirkungen auf die Qualitäten gehabt haben. Die Erträge bereiten jedoch im östlichen Trockengebiet oft Enttäuschung und bleiben unter dem mehrjährigen Durchschnitt, regional sogar unter den schlechten Ergebnissen des Vorjahres. Umso höher fallen dagegen die Proteinwerte aus – allerdings nicht nur beim Weizen, sondern auch bei Braugerste. Besser sehen die Mengen in Oberösterreich aus.

Immer lauter hört man von Qualitätsproblemen in östlichen Nachbarländern und in Südosteuropa. Von Hektolitergewichten beim Weizen unter 70 kg ist die Rede und von Futterweizenanteilen an der Ernte zwischen 40 und 60%. Auch mutmaßt man, dass der Regen auf bereits liegende Getreidebestände in Italien Fusarienbefall zur Folge haben sollte.

Schwach blieb auch wieder die Futtermaisnotierung. Der heimische Markt sei zwar schon ziemlich geräumt, doch komme weiterhin Druck mit Ware aus dem Osten. Weiters notierte die Wiener Börse Futterweizenimporte nach Niederösterreich. Zwar sei Futterweizen aus inländischer Produktion Mangelware, doch bringe die deutlich unter alter Ernte angesetzte Notierung von 161 Euro pro t CPT das große Angebot aus den östlichen Nachbarländern zum Ausdruck.

 

Christian Posekany, AIZ

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