Er gilt als einer der profiliertesten Bauernbundpolitiker der Zweiten Republik: ÖkR Johann Steinböck, der als Agrarlandesrat und NÖ Landeshauptmann viel dazu beigetragen hat, die Not der Menschen im Land nach dem Zweiten Weltkrieg zu überwinden. Anlässlich des 60. Jahrestages seines Todes wurde an seinem Grab dem von unerschütterlichem Gottesglauben geprägten Wirken des Waldviertler Bauernsohnes gedacht.
Seine Arbeit war geprägt von unerschütterlichem Glauben
Am 12. Juni 1894 in Frauenhofen bei Horn geboren und aufgewachsen, absolvierte Johann Steinböck eine landwirtschaftliche Ausbildung, bevor er 1914 zum Militär eingezogen wurde. Schwerverwundet kehrte er 1916 aus russischer Gefangenschaft zurück und übernahm wenige Jahre später, nach dem Tod des Vaters, den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern.
Bereits in jungen Jahren war Johann Steinböck politisch im NÖ Bauernbund engagiert und 1928 wurde er zum Bürgermeister seiner Heimatgemeinde gewählt. Es war der junge Bauernbundsekretär Leopold Figl, der das politische Talent Steinböcks erkannte und förderte. Auf sein Betreiben hin wurde er 1932 Abgeordneter im NÖ Landtag und von 1934 bis 1938 Agrarlandesrat.
Der Zweite Weltkrieg unterbrach den politischen Dienst Steinböcks, den er bereits 1945 mit seiner Rückkehr an die Spitze des NÖ Agrarressorts fortsetzte. 1949 wurde er als Nachfolger von Josef Reither zum NÖ Landeshauptmann gewählt. Dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Tod 1962. Ab 1950 stand er zudem als dritter Obmann der Geschichte an der Spitze des NÖ Bauernbundes.
ÖkR Johann Steinböck galt als tiefgläubig und besonders geradlinig. Sowohl politische Mitstreiter als auch Mitbewerber schätzten seine Schlagfertigkeit und seinen unerschütterlichen Humor.
Ein besonderes Anliegen war ÖkR Steinböck die Weiterentwicklung des ländlichen Raumes, die er mit großen Anstrengungen im Straßenbau und in der Absicherung der Energieversorgung förderte. Überzeugt von der Bedeutung einer fundierten Ausbildung für die kommenden Bauerngenerationen, setzte er auch auf den Ausbau des landwirtschaftlichen Schulwesens.
„Für seine Verdienste um Land und Landsleute können wir uns nur in Dankbarkeit und Demut vor einem großen Niederösterreicher verneigen“, betonte Landesrat Ludwig Schleritzko bei der Gedenkfeier am Grab Steinböcks, der „mit bewundernswerter Weitsicht schon zu seiner Zeit die große Bedeutung des ländlichen Raumes für die Entwicklung unserer Heimat erkannt hat.“