Die Angst vor Ausländern

Bäuerinnenkommentar von Stefanie Mayer, Hofnachfolgerin in Pachfurth - Rohrau, Niederösterreich

Stefanie Mayer, hofnachfolgerin in Pachfurth - Rohrau, Niederösterreich ©ZVG
Stefanie Mayer, hofnachfolgerin in Pachfurth – Rohrau, Niederösterreich ©ZVG
“Es ist verrückt, alle Rosen zu hassen, nur weil dich eine gestochen hat.” Dieser Satz stammt aus dem Buch “Der kleine Prinz”. Mich beschäftigt seit einiger Zeit, dass immer mehr Österreicherinnen und Österreicher Angst vor Ausländern haben – ich schreibe bewusst nicht nur vor Asylwerbern. Ich habe eine Freundin mit kroatischen Wurzeln. Sie wurde in Österreich geboren, lebt und studiert hier und spricht perfekt deutsch. Vor Kurzem unterhielt sie sich in der Straöenbahn auf Kroatisch mit einem Bekannten, der ebenfalls kroatische Wurzeln besitzt. Plötzlich und ohne Vorwarnung wurde sie von einem Mann, der offenbar österreichischer Herkunft war, attackiert. Er wurde handgreiflich und warf mit fremdenfeindlichen Worten, die unter der Gürtellinie waren, um sich. Was bewegt einen Menschen dazu, jemanden zu verachten und zu attackieren, weil er sich mit seinem Gegenüber nicht in deutscher Sprache unterhält? Gerade in Zeiten wie diesen beobachte ich immer öfter, dass die Angst vor Ausländern und der Hass ihnen gegenüber immer grööer werden. Aber sind die Ängste tatsächlich berechtigt? Lassen sich viele zu sehr von den Parolen der FPÖ beeinflussen? Angstmacherei und Ausgrenzung können und dürfen aus meiner Sicht nicht das Ziel sein. Die Lösung kann nur ein gemeinsamer Weg sein. Wir müssen wieder “menschlicher” sein. Sehr treffend finde ich jedenfalls die Aussage des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers, Helmut Kohl: “Die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich nicht zuletzt darin, wie sie mit dem schwächsten Glied umgeht.”

E-Mail: st.mayer@gmx.at

- Werbung -
Vorheriger ArtikelRupprechter: Maßgeschneidertes Bildungspaket für Forstwirtschaft
Nächster ArtikelPflegemythen sind eine haarige Angelegenheit