Rapssaat zeigt leichte Schwächen
Die Rapssaatnotierungen an der Euronext setzten nach einer kurzen Erholung zum Monatsanfang ihre bestehende Abwärtsbewegung weiter fort. Seit dem Jahreswechsel erfolgte eine Aufwärtskorrektur mit Unterstützung durch eine Erholung bei den Rohölnotierungen. Aktuell notiert der Fronttermin Februar mit 368,50 €/to um 2 € unter dem Vergleichswert von Anfang Dezember. Die neue Ernte (Termin August) verliert im gleichen Zeitraum 2,50 € auf 365,75 €/to.
Insgesamt zeigen sich die Agrarmärkte aktuell beeinflusst vom Regierungsstillstand in den USA. Aufgrund dessen fehlen neben den US-Exportverkäufen nun auch sowohl der monatliche USDA-Bericht, als auch der Quartalsbericht mit unter anderem den US-Weizenanbauflächen. Zudem bremsen die nach wie vor nicht zu einem Ergebnis gelangten Gespräche zwischen den USA und China bezüglich der Zollstreitigkeiten die Märkte.
Die EU-Kommission nahm per Ende Dezember an den Rapsbilanzen keinerlei Veränderungen vor. Damit wird die Ernte 2018/19 weiterhin auf 19,8 Mio to (Vorjahr: 22,0 Mio to), die Importe auf 4,2 Mio to (Vorjahr: 4,0 Mio to) und der Verbrauch auf 23,7 Mio to (Vorjahr: 25,9 Mio to) taxiert.
Die Sonnenblumenernte wurde um 0,2 Mio to auf 10,2 Mio to nach oben korrigiert (Vorjahr: 10,4 Mio to) aufgrund einer Anhebung des durchschnittlichen Hektarertrages von zuvor 2,4 to/ha auf 2,5 to/ha (Vorjahr: 2,4 to/ha).
Die EU-Sojabohnenernte wurde von zuvor 2,53 Mio to auf 2,60 Mio to angehoben (Vorjahr: 2,67 Mio to), ebenfalls aufgrund eines höheren Ertrages. Unverändert wird der Importbedarf auf 15,5 Mio to (Vorjahr: 14,1 Mio to) veranschlagt.
Seitwärtstendenz bei Mahlweizen
Die Mahlweizennotierungen an der Euronext setzten ihre Seitwärtstendenz weiter fort, jedoch bei leicht nach oben korrigiertem Handelsbereich. Der Fronttermin März notiert mit 204,75 €/to um 2,25 € über dem Vergleichswert von Anfang Dezember. Der erste neuerntige Kontrakt September gewinnt im Verlauf der letzten sechs Wochen lediglich 0,75 € auf 188,75 €/to.
Die EU-Kommission stufte die Weizenernte gegenüber dem Vormonat um 0,7 Mio to auf 128,5 Mio to zurück (Vorjahr: 142,0 Mio to). Bei stabilen Außenhandelszahlen sowie unverändertem Binnenverbrauch von 119,0 Mio to (Vorjahr: 117,0 Mio to) erfuhr der Endbestand eine Abwärtskorrektur um 0,7 Mio to auf 11,2 Mio to (Vorjahr: 17,2 Mio to).
Die Weizenexporte der EU-28 summieren sich laut Angaben der EU-Kommission nach gut der Hälfte des Wirtschaftsjahres auf 8,43 Mio to, ein Minus von 25 % beziehungsweise 2,84 Mio to gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Um das Exportziel von 20 Mio to zu erreichen, ist noch deutlicher Steigerungsbedarf vorhanden. Mit Gesamtgetreideexporten von 14,27 Mio to verglichen mit Importen in einer Größenordnung von 15,32 Mio to (hier schlagen die hohen Maiseinfuhren zu Buche) ist die EU damit aktuell Netto-Getreideimporteur – zum ersten Mal seit 10 Jahren.
Das französische Getreideamt FranceAgriMer berichtete Mitte Dezember, dass die Niederschläge in Kombination mit den milden Temperaturen im November und Dezember dazu geführt hätten, dass sich die Getreidebestände von den trockenen Aussaatbedingungen erholt hätten. Der Rückstand in der Entwicklung sei aufgeholt, das Wurzelwerk gut ausgebildet und es bestünde kein negativer Einfluss mehr auf das Ertragspotential.
Mais – leichter Druck beendet Aufwärtsbewegung
Im Gegensatz zum sonst taktgebenden Weizenmarkt konnten die Maisnotierungen über den Dezember hinweg eine stetige Aufwärtsbewegung verzeichnen. Erst in den letzten Tagen kam verstärkt Druck auf und beendete diese Tendenz. Damit gewinnt der Mais beim Fronttermin März gegenüber Anfang Dezember gute 5 € hinzu auf 180,50 €/to. Der neuerntige Termin November notiert mit 176,00 €/to um 5 € über dem Vergleichswert.
Die größte Veränderung erfolgte seitens der EU-Kommission bei der EU-Maisernte 2018. Diese wurde gegenüber dem Vormonat um 4,6 Mio to auf 67,5 Mio to angehoben und übertrifft damit das Vorjahresergebnis um 2,7 Mio to.
Während die Anbaufläche von zuvor 8,20 Mio ha auf 8,17 Mio ha zurückgestuft wurde (Vorjahr: 8,28 Mio ha), erfolgte beim durchschnittlichen Hektarertrag eine Aufwärtskorrektur von zuvor 7,7 to/ha auf den neuen Rekordwert von 8,3 to/ha (Vorjahr: 7,8 to/ha). Der bisherige Ertragsrekord lag im Jahr 2014/15 bei 8,1 to/ha.
Die Importe werden dennoch unverändert auf 18,5 Mio to (Vorjahr: 17,9 Mio to) taxiert. Im bisherigen Saisonverlauf (1. Juli bis inklusive 6. Januar) addieren sich nach Angaben der EU-Kommission die Maisimporte der EU-28 auf eine Gesamttonnage von 11,73 Mio to, ein Plus von 3,80 Mio to respektive 48 % im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Die Kommission erhöhte in ihrer Maisbilanz aufgrund der größeren Verfügbarkeit den Futterverbrauch um 1,1 Mio to auf 63,0 Mio to (Vorjahr: 57,2 Mio to) und setzte den Endbestand um 3,6 Mio to auf 22,7 Mio to (Vorjahr: 20,1 Mio to) herauf.
- Bildquellen -
- 1903 Web Raps: ks-agrar.de
- 1903 Web Weizen: ks-agrar.de
- 1903 Web Mais: ks-agrar.de