UV-behandeltes Pulver aus Larven des gelben Mehlwurms ist in Brüssel dieser Tage in aller Munde. Vorerst aber nur sprichwörtlich. Geht es nach dem EU-Abgeordneten des Bauernbundes, Alexander Bernhuber, soll das auch so bleiben. „Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, Mehlwurmpulver als Zusatzstoff in der Lebensmittelherstellung zuzulassen. Es handle sich um eine nachhaltige Quelle von Vitamin D3“, informiert er. Deshalb will man die Verwendung als Nahrungsmittelergänzung in Teigwaren, Käse, Kompotten und weiteren verarbeiteten Produkten zulassen.
Offene Fragen zu Allergien
Bernhuber hält davon nichts und beruft sich auf Bedenken der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Diese habe in mehreren Sicherheitsbewertungen das allergene Potenzial von Insekten als neuartige Lebensmittel festgestellt und mehr Forschung über mögliche Allergien gegen den gelben Mehlwurm gefordert. Dass es derzeit also keine Bedenken gegenüber dem Pulver in Nahrungsmitteln geben soll, ist für den Abgeordneten „nicht nachvollziehbar“. So könnten laut EFSA etwa Menschen, die auf Krebstiere oder Hausstaubmilben allergisch sind, auch auf den Mehlwurm reagieren. „Das dürfen wir den Konsumenten nicht ohne klare Kennzeichnung zumuten, sonst können sie keine informierte Kaufentscheidung treffen“, ist er überzeugt.
Im morgen (Donnerstag) tagenden Parlamentsausschuss für Umwelt und Lebensmittelsicherheit will er deshalb eine Mehrheit für einen Einspruch erreichen.
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