Rinderzucht Austria: Wintertraum-Töchter überzeugten auf der EuroTier

Der „TopTierTreff“ der EuroTier in Hannover war in der Vorwoche die passende Bühne für die heimische Tierzucht. Neben Schaf-, Ziegen- und Pferdezüchtern hat vor allem die Rinderzucht Austria die Besucher mit hochkarätigen Kollektionen ihrer Herdebuchrassen überzeugt.

Die drei Jungkühe aus der Nachzucht Wintertraum stellten in Hannover die herausragende Exterieurvererbung ihres Vaters unter Beweis.

Genetische Vielfalt und der Schwerpunkt auf Universalnutzung, mit diesen Stärken konnte die Rinderzucht Austria das internationale Publikum auf der EuroTier auch heuer überzeugen. Gemeinsam mit dem Österreichischen Bundesverband für Schafe und Ziegen sowie mit Pferd Austria präsentierten die heimischen Rinderzüchter ihre Toptiere.
In Hannover dabei waren diesmal hochkarätige Kollektionen der Rassen Fleckvieh, Brown Swiss, Holstein, Original Pinzgauer sowie Grauvieh. Mit von der Partie waren zudem Tiroler Bergschafe, Tiroler Steinschafe, Braune Bergschafe, Saane- und Toggenburger Ziegen sowie eine Noriker-Stute.

Doppelnutzung ist der Fleckvieh-Joker

Fleckvieh ist die Universalrasse mit femininen, leistungswilligen Kühen, die die Anforderungen an eine rentable Milchproduktion auf der ganzen Welt erfüllen können. Diese Kühe wiederum bringen Kälber, die für die Qualitätsrindermast beste Eignung zeigen – egal ob in Intensivmast im Stall oder auf Grasland „Die Fähigkeit zur Doppelnutzung ist und bleibt der große Joker der Rasse“, nach diesem Grundsatz konnte Reinhard Pfleger, Geschäftsführer des Verbands Fleckvieh Austria, zwei repräsentative Töchterkollektionen der aktuellen Spitzenvererber Wintertraum und Hamlet Pp* auf der EuroTier präsentieren.
Mit drei Wintertraum-Töchtern aus dem Stationsgebiet von Genostar stellte Fleckvieh Austria, den besten Fundamentvererber der Fleckviehpopulation in den Vordergrund. Wintertraum zeichnet sich in der Riege der besten nachkommengeprüften Stiere mit herausragender Exterieur- und Fitnessvererbung aus.

Fleckvieh kann auch genetisch hornlos

Die drei Töchter von Hamlet Pp* zeigten, dass sie das Zuchtziel der Doppelnutzung gut verkörpern sowie auch mit der Hornloszucht bestmöglich kombinieren. Der Stier Hamlet prägt die Entwicklung der Hornloszucht mit mittlerweile über 2.000 Töchtern in Milch entscheidend mit. Die Kühe auf der Bühne zeigten, dass die Zucht auf Hornlosigkeit auf einem guten Weg ist. Pfleger: „Die Fleckviehkuh der Zukunft wird neben ihrer hohen Leistungsbereitschaft bei Top-Fitnesseigenschaften, ihren mastfähigen Kälbern, ihrer hohen Resilienz und guten Umweltwirkung, auch genetisch hornlos sein.“

Jungkühe von Brown Swiss und Holstein

Weiters ausgestellt wurden zwei Topkühe der Rasse Brown Swiss aus der Nachzucht des Stieres GS Austria. Die Jungkühe stammen aus dem Zuchtgebiet der Rind Steiermark bzw. dem NÖ Genetik Rinderzuchtverband. GS Austria konnte sich mit über 300 Töchtern in Milch in der Spitze der töchtergeprüften Brown Swiss Stiere etablieren. Er bringt Töchter mit sehr hohen Milchmengenabweichungen gepaart mit einer guten Persistenz und einer hohen Eutergesundheit. Die Töchter weisen ein hohes Leistungssteigerungsvermögen in den Folgelaktationen auf. Die Kälber sind vital und entwickeln sich zu rahmigen Kühen mit Kapazität.
Die Rasse Holstein war mit zwei Jungkühen aus dem Gebiet des Salzburger Rinderzuchtverbandes vertreten. Die präsentierte Jungkuh aus Vater Randall hat den Sommer auf der Alm in den Salzburger Bergen verbracht. Diese Kuh zeichnet sich durch ihren guten Milchtyp aus, mit einer hervorragenden Rippenstruktur, die eine hohe Grundfutteraufnahme ermöglicht und somit eine Milchleistung von 38 kg pro Tag erreicht. Die weitere Kuh HH Glanz X D aus Doral Red überzeugt mit sehr viel Breite im Körperbau, Eleganz und guter Melkbarkeit.

Generhaltungsrassen als Hingucker

Die Rasse Original Pinzgauer präsentierte sich mit einer Jungkuh aus Meingold sowie die Rasse Grauvieh mit einer Kalbin aus Svindal. Beide Tiere präsentierten den mutterkuhgeeigneten Typ und wurden umgehend auch von Mutterkuhbetrieben im Landkreis Hannover angekauft. Das Interesse an den heimischen Tieren war generell sehr groß. Alle Tiere konnten zu zufriedenstellenden Preisen an Zuchtbetriebe im Umkreis von Hannover verkauft werden.

Quelle: Rinderzucht Austria / Penn
Das „EuroTier-Team 2024“ der Rinderzucht Austria.

Internationales Schaufenster

Für die Rinderzucht Austria ist der Werbeauftritt auf der alle zwei Jahre stattfindenden EuroTier in Hannover ein wichtiger Baustein der Marketingstrategie. Gerade in den vergangenen Jahren konnten nur wenig physische Messen mit Tieren vor Ort abgehalten werden. Im Zuge der Ausstellungswoche vom 12. bis 15. November war die heimische „Genetik zum Angreifen“ dafür umso attraktiver für die zahlreichen Besucher. Erneut zeigte sich, dass Genetik aus Österreich international sehr geschätzt wird. Der Auftritt auf der EuroTier hat die Marke „Rinderzucht Austria“ weiter gestärkt und viele neue Kundenkontakte ergeben.
Österreichs Rinderzucht wird von vielen kleinstrukturierten Betrieben getragen – in Summe etwa 20.000 Zuchtbetriebe mit 440.000 Herdebuchkühen. Täglich werden rund 70 Rinder, hauptsächlich Zuchtkalbinnen, aus Österreich exportiert. Nach der erfolgreichen Lieferung der Tiere erhalten die Kunden oftmals Schulungen sowie eine nachhaltige Kundenbetreuung vor Ort.

- Bildquellen -

  • 2447 W01 EUROTIER C Penn (6): Rinderzucht Austria / Penn
  • 2447 W02 EUROTIER Wintertraum C Penn (2): Rinderzucht Austria / Penn
- Werbung -
QuelleH.M.
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