Schleppendes Fleischgeschäft drückt Investitionsgeschehen

Der europäische Schweinemarkt steht gerade unter enormem Druck und das trotz niedrigem Angebot. Mitverantwortlich scheint hier auch die ASP (Afrikanische Schweinepest) in Deutschland, sowie der Druck der billig produzierenden Länder wie Spanien zu sein.

Gemeinsame Vermarktung müsse künftig noch mehr gestärkt werden.

Durch den allgemein schleppenden Fleischabsatz in Österreich und Mitteleuropa musste der Forderung der Abnehmerseite, die Preise deutlich zu senken, stattgegeben werden, informierte kürzlich die Erzeugergemeinschaft „Gut Streitdorf“. „In der Schlacht- und Zerlegebranche spricht man von unbefriedigenden Halbjahres-Bilanzen, in der Schweinebranche drohen negative Deckungsbeiträge, an Vollkostendeckung ist erst gar nicht zu denken,“ so EZG-Obmann Franz Rauscher.

Bei den Schlachthöfen nehme außerdem die Konzentration stetig zu, mit langfristigen Auswirkungen auf die Preisbildung, teilt er mit. Damit die Erzeugergemeinschaften für ihre Mitglieder, wie auch für die gesamte Branche dem gegensteuern können wie es aufgrund des vorherrschenden niedrigen Angebots notwendig wäre, brauche es mehr Rückhalt seitens der Produzenten, mahnt der „Gut Streitdorf“-Chef.

Das Miteinander zukünftig stärken

„Die Schweineproduzenten dürfen sich nicht gegenseitig ausspielen beziehungsweise über die Händlerströme große Mengen zu den großen Schlachthöfen liefern“, heißt es von der EZG, denn dann habe man zu wenig Kraft, um dem Handel die Stirn zu bieten. „Die Händler tragen absolut nichts zu einer positiven Preisbildung für die Produzenten bei. Wenn wir die gemeinschaftliche Vermarktung über Erzeugergemeinschaften nicht stärken, werden derartige Preissprünge häufiger werden“, nimmt sich Rauscher kein Blatt vor den Mund.
Nur mit gestärkten Erzeugergemeinschaften könne eine für Österreich notwendige eigenständige Preispolitik im europäischen Raum weiterhin garantiert werden.

Zusätzlich brauche es – wie schon lange gefordert – eine Kennzeichnung der Verarbeitungsware im Lebensmitteleinzelhandel, wie auch in der Gastronomie und im Großhandel. Nur auf diese Weise sei eine faire Wettbewerbssituation und auch klare Transparenz gegenüber den Konsumentinnen und Konsumenten möglich. „Wir brauchen die Konsumenten für eine nachhaltige Schweineproduktion in Österreich“, so Rauscher abschließend in Richtung der Verbraucher.

www.gutstreitdorf.at

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  • EZG Gut Streitdorf: EZG Gut StreitDorf
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AUTORRed. JST
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