Die Zahl der Gäste, die ihren Urlaub lieber am Bauernhof als am Meer verbringen, wächst kontinuierlich. Diese steigende Nachfrage lässt sich auch an Hand von Zahlen belegen. So ist der Buchungsumsatz bei Urlaub am Bauernhof seit Jahresbeginn gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um mehr als vier Prozent gestiegen.
Alternative Verdienstquelle für die Landwirtschaft
Alleine in Oberösterreich gibt es mehr als 260 qualitätsgeprüfte Betriebe, die Urlaub am Bauernhof anbieten. „Vor allem kleinere Betriebe profitieren von der Erwerbskombination und können so ein zusätzliches Einkommen erwirtschaften“, betonte Karl Grabmayr, Vizepräsident der LK OÖ, bei einer Pressekonferenz.
Ein Vorteil sei, dass die Betriebe dabei den Preis selbst bestimmen können. Dieser hat sich in den letzten 25 Jahren im Schnitt verdreifacht (siehe Grafik: “Preis pro Nacht”). Für eine Übernachtung mit Frühstück zahlt man derzeit circa 33 Euro pro Person. „Die Tagesausgaben der Gäste liegen zwischen 100 bis 145 Euro. Das ist eine geschätzte Wertschöpfung für den ländlichen Raum von 35 bis 50 Millionen Euro“, so Grabmayr. Ungefähr die Hälfte davon bleibe auf den Bauernhöfen. Auch der Jahresumsatz pro Bett hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt (siehe Grafik “Umsatz pro Bett”). Die Mitgliedsbetriebe erwirtschaften rund ein Drittel des Einkommens aus dem Betriebszweig Urlaub am Bauernhof. Zusammen haben sie knapp 3500 Betten und erzielen damit eine durchschnittliche Auslastung von 100 Vollbelegstagen. Daraus resultieren in etwa 355.000 Nächtigungen. Zusätzlichen Neueinsteigern werden gute Chancen attestiert, sich am Markt zu etablieren.
Schnupperangebot für interessierte neue Betriebe
Seit Anfang des Jahres wird versucht durch ein Schnupperangebot Neumitglieder den Einstieg zu er-leichtern. „Innerhalb von zwei Jahren soll festgestellt werden, ob der Be-
trieb die Mindestkriterien erfüllt und überhaupt zum Urlaub-am-Bauern-hof-Angebot passt“, erklärte Petra Weilguny, Geschäftsführerin des OÖ. Landesverbandes Urlaub am Bauernhof.
Mit dem Projekt „Landhof“ können mittlerweile auch Betriebe teilnehmen, auf denen keine aktive Landwirtschaft mehr betrieben wird. Voraussetzungen dafür sind eine Betriebsnummer, bäuerliches Know-how sowie geeignete Infrastruktur. Ebenfalls neu ist seit Jahresbeginn die Einführung der 5. Blume als höchste Kategorie für zahlungskräftigere Gäste.