Aufgrund der Grenzschließungen können viele ausländische Arbeitskräfte aktuell nicht nach Österreich einreisen bzw. nach einem Aufenthalt in ihrer Heimat nicht mehr nach Österreich zurückkehren. Davon betroffen sind tausende Arbeitskräfte, insbesondere in der Land- und Forstwirtschaft, der Lebensmittelverarbeitung und im Lebensmitteleinzelhandel. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger präsentierte deshalb am Freitag, 20. März 2020, eine zentrale Anlaufstelle für Arbeitskräfte für die Lebensmittelkette, online abrufbar unter www.dielebensmittelhelfer.at.
Schätzungen des Branchenverbandes für Obst und Gemüse gehen alleine von aktuell rund 2.500 fehlenden Arbeitskräften aus, bis Ende April könnte sich der Bedarf auf bis zu 5.000 Personen erhöhen. Im Fleischsektor sind rund 9.000 Arbeitskräfte aus den benachbarten Ländern beschäftigt, von denen ein hoher Anteil nicht mehr verfügbar sein wird. Es ist daher von einem kurzfristigen Bedarf an mehreren tausend Arbeitskräften im Lebensmittelbereich auszugehen. Gleichzeitig werden in anderen Branchen (Gastronomie, Hotellerie etc.) eine große Zahl an Arbeitskräften frei, die nach Beschäftigung suchen.
Köstinger erklärte: „Derzeit erhalten wir viele Meldungen von landwirtschaftlichen und lebensmittelverarbeitenden Betrieben, wo Erntehelfer und Schlüsselarbeitskräfte entweder schon fehlen oder es ungewiss ist, ob sie in den nächsten Wochen zur Verfügung stehen. Wenn wir jetzt nicht entschlossen handeln, werden wir sehr rasch an die Grenzen unserer Kapazitäten stoßen. Wir brauchen dringend Arbeitskräfte, um unsere Versorgungssicherheit weiter aufrecht zu erhalten. Daher mein Appell: Unsere Betriebe brauchen euch, bitte meldet euch, wenn ihr für die nächsten Monate als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen könnt.“
Die Online-Plattform baute das Landwirtschaftsministerium gemeinsam mit den Landwirtschaftskammern, Wirtschaftskammern und dem Maschinenring auf. Für Fragen steht eine eigene Hotline zur Verfügung.
Erhoben werden Informationen über die Qualifikation, gewünschte Tätigkeit und regionale Verfügbarkeit der Interessentinnen und Interessenten.
Die Vermittlung zwischen Bewerberinnen und Bewerbern und den Betrieben erfolgt über die Landwirtschaftskammer bzw. die Wirtschaftskammer.
Für Studenten der Veterinärmedizinischen Universität Wien, der Universität für Bodenkultur und der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik wird es die Möglichkeit geben, dass diese Zeit teilweise als Berufspraktikum angerechnet wird.
Kontakt:www.dielebensmittelhelfer.at Hotline: 05 0315199
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