Nach dem Rückgang der Treibhausgas (THG)-Emissionen im Pandemiejahr 2020 kam es laut den Zahlen des Umweltbundesamtes im Jahr 2021 in vier von sechs Sektoren zu Zuwächsen. Gründe dafür sind etwa das steigende Bruttoinlandsprodukt.
Auch die Zahl der Heizgradtage lag aufgrund der kühlen Witterung über dem langfristigen Mittel. Das Bevölkerungswachstum hingegen lag unter dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre. Insgesamt ergibt sich für die Emissionen, die im nationalen Klimaschutzgesetz geregelt sind, ein Anstieg um 4,2 %. Das österreichische Ziel gemäß EU-Effort-Sharing-Verordnung, die THG-Emissionen 2021 auf 48,8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent zu reduzieren, wurde laut Experten dennoch erreicht.
Günther Lichtblau, Klimaexperte im Umweltbundesamt, erklärt: „Die nationalen Treibhausgas-Ziele wurden 2021 zwar erreicht, steuerten aber wieder auf das Vor-Krisen-Niveau zu.“ Um die angestrebte Klimaneutralität und die EU-Ziele noch erreichen zu können, brauche es aber dringend intensivere Maßnahmen zur Reduktion problematischer Emissionen.
Landwirtschaft konstant sinkend
Mit der Rinderzahl und dem Einsatz von Mineraldünger stiegen 2021 auch im Sektor Landwirtschaft die THG-Emissionen, jedoch nur um 0,1%. Der langjährige Trend zeigt hingegen in eine andere Richtung. Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1990 sind die THG-Emissionen in der Landwirtschaft, gemessen an den Mio. t CO2-Äquivalent, um 16,2 % gesunken. Beim Anteil nach Sektoren macht die Landwirtschaft mit 10,6 % einen vergleichsweise kleinen Brocken der Gesamt-Emissionen in Österreich aus. Die wichtigsten Unterkategorien dieses Sektors sind enterische Fermentation mit 58 % und landwirtschaftliche Böden mit rund einem Viertel. Die Landwirtschaft ist mit 72 % der Lachgas- und 74 % der Methan-Emissionen insgesamt die größte Quelle. Die gesamten THG-Emissionen des Sektors Landwirtschaft werden von Methan mit einem Anteil von 67 % und Lachgas mit einem Anteil von 31 % dominiert. Die CO2-Emissionen machen lediglich 2,1 % der gesamten österreichweiten Emissionen aus.
Rückgang von Emissionen erwartet
Der Langzeittrend der THG-Emissionen in der Landwirtschaft zeigt einen Rückgang. Die Haupttreiber dafür sind über den Messzeitraum sinkende Tierbestände von Rindern und Schweinen sowie geringere Mengen an Stickstoffdünger, die auf landwirtschaftlichen Böden ausgebracht werden. Für 2022 prognostizieren die Experten des Umweltbundesamtes für Österreich einen Emissions-Rückgang. umweltbundesamt.at
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