Es war nicht der erste Anlauf, Warnungen auf alkoholischen Getränken anzubringen. Die EU-Kommission ist damit ein weiteres Mal gescheitert.
Warnhinweise sollten nach dem Vorbild von Zigarettenpackungen auch auf alkoholischen Getränken angebracht werden. Das hieße auch für die Wein- Obst- und Ackerbauern in Österreich, dass ihre veredelten agrarischen Produkte wie Bier, Wein oder Edelbrände in Flaschen künftig mit einem Warnhinweis versehen werden müssten. Zur Debatte stand auch ein Sport-Sponsoringverbot für die Alkoholwirtschaft. Diese und weitere Vorschläge gingen aus dem Aktionsplan gegen Krebs hervor, den die EU-Kommission dem EU-Parlament Mitte Februar zur Abstimmung vorgelegt hatte. Der Vorschlag wurde mehrheitlch abgelehnt.
In dem von den Bauernbund-Parlamentariern Alexander Bernhuber und Simone Schmiedtbauer grundsätzlich begrüßten Aktionsplan namens „Beating Cancer“ geht es um EU-weite Strategien im Kampf gegen Krebserkrankungen. Die Vorschläge gingen auch den Vertretern der Weinwirtschaft und den Bierbrauern zu weit. Johannes Schmuckenschlager, Präsident des Österreichischen Weinbauverbands, bekräftigt, “dass Warnhinweise auf Etiketten kein geeignetes Mittel sind, um den mündigen Konsumenten zu verantwortungsvollem Weinkonsum zu erziehen”.
Zudem gäbe es neben der WHO-Studie auch andere Studien, die die Vorteile des moderaten Alkoholkonsums entsprechend würdigen würden. Man unterstütze die Maßnahmen zur Eindämmung von Krebsrisiko ausdrücklich, jedoch solle “eine Regelung mit Augenmaß das Ziel sein, die zwar die Gefahren nicht verharmlost, aber gleichzeitig auch nicht über das Ziel hinausschießt”, meint auch Sigi Menz, Obmann des Verbandes der Brauereien Österreichs. Derweil stimmten die Mandatare von SPÖ und Grünen für die Warnhinweise auf Flaschen und weitere Anti-Alkoholmaßnahmen. Darunter auch Thomas Waitz von den Grünen, Bio-Landwirt und laut eigenen Angaben Vertreter der kleinteiligen Landwirtschaft in der südsteirischen Weinbauregion.
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