Jüngste Zahlen der Statistik Austria belegen, auch im heurigen Jahr ist der Bedarf an Neutraktoren auf Österreichs Bauernhöfen rückläufig. 2.338 Standardtraktoren wurden von Jänner bis Juni hierzulande zugelassen. Dies entspricht einem Minus von über zehn Prozent (11,1%) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Rekordzulassungen des ersten Halbjahrs 2021 (über 3.400 Stück) rücken damit in weite Ferne. Noch stärker fällt der Absatzeinbruch bei den Obst- und Weinbauboliden aus. Gerade einmal 82 Stück und damit um 26 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum wurden heuer bisher an Österreichs Winzer und Obstbauern ausgeliefert.

Obst- und Weinbau: Konkurrenz holt auf

Unter den Spezialmaschinen sitzt Fendt mit einem Marktanteil von 39 Prozent nicht mehr ganz so fest im Sattel wie ein Jahr zuvor. 2022 wurde noch knapp die Hälfte des Bedarfs an Spezialmaschinen mit den typisch-feuerroten Felgen geordert. Platz Zwei im Ranking nimmt wie gewohnt New Holland mit rund 13 Prozent Marktanteil ein. Nahezu verdoppeln konnten sich die Same Zulassungen. 10 Traktoren (12% Marktanteil) wurden vom italienischen Hersteller geliefert; Platz Drei am Zulassungspodest. Auch Landini legte mit knapp zehn Prozent Marktanteil – statt zuletzt 3,6 – kräftig zu; ebenso Deutz-Fahr. Sechs verkaufte Schmalspurschlepper ergeben für die grünen SDF-Maschinen ein Plus von über fünf Prozent Marktanteil auf nunmehr sieben Prozent. Über den gleichen Zuwachs darf sich auch John Deere freuen. Statt zuletzt 0,9 Prozent nehmen die Hirsche nun gut sechs Prozent Marktanteil ein. Neu am Markt positionieren konnte sich der indische Hersteller Solis, welcher erstmals einen Traktor in dieser Klasse absetzen konnte.

Run auf die Top 3

Mit 477 Neumaschinen und einem Marktanteil von gut einem Fünftel nimmt Steyr auch 2023 den Spitzenplatz unter den Standardtraktoren ein. Platz Zwei geht an John Deere. Im Vorjahresvergleich konnten die Hirsche aus Mannheim ihre Beliebtheit bei hiesigen Bauern damit etwas (2 %) ausbauen (auf 14%). Um den dritten Platz am Podium zeichnet sich, gemäß Statistik Austria-Zahlen, ein Wettrennen ab. So hat New Holland mit 292 verkauften Zugmaschinen erneut geringfügig Marktanteile eingebüßt (12,5%). Auf den Fersen befindet sich aber der Hersteller auf Platz 4. Nur noch ein halbes Prozent trennt Fendt von „den Blauen“. 281 Traktoren fanden demnach den Weg von Marktoberdorf nach Österreich. Leicht rückläufige Verkaufszahlen notiert auch das Traditionsunternehmen Lindner. 244 abgesetzte Maschinen bescheren den Tirolern gut ein Zehntel Anteil am hiesigen Neumaschinenmarkt. Ähnlich ergeht es Massey Ferguson, die mit zwei Prozent Minus auf 5,5 Prozent Marktanteil rutschen. Nahezu stabil halten kann sich Valtra. Immerhin 136 finnische Traktoren wurden bis Juni neu zugelassen.

Mähdrescherbedarf explodiert

Eine Überraschungsmeldung hält die Statistik übrigens auch noch bereit. Mit bisher 56 ausgelieferten Maschinen hat der Mähdrescherverkauf heuer gegenüber 2022 um sage und schreibe 70 Prozent zugelegt. Claas konnte seine Spitzenstellung weiter ausbauen. Die saatengrünen Drescher aus Harsewinkel stellen knapp Dreiviertel der neuzugelassenen Erntemaschinen der Alpenrepublik. New Holland muss auch im Mähdreschergeschäft ein Minus hinnehmen, bleibt mit zehn Prozent Marktanteil aber immer noch unangefochten auf Platz zwei.

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  • Ernte: agrarfoto.com
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AUTORClemens Wieltsch
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