Von Auslastung ist dieser Tage oft die Rede, leider nicht im Zusammenhang mit den Tourismusbetrieben. Auch die Urlaub-am- Bauernhof-Betriebe machen da keine Ausnahme. Bis dato sind sie im Coronajahr noch mit einem blauen Auge davongekommen. Der Herbst aber startete wenig verheißungsvoll mit einer Reisewarnung Deutschlands, von wo ein Viertel der Urlaub-am-Bauernhof-Gäste kommt, und nahm mit dem zweiten Lockdown ein jähes Ende. Zurück bleibt ein großes Fragezeichen im Hinblick auf die Wintersaison.
Buchungslage 2020 – ein stetiges Auf und Ab
Nach Schließung der Grenzen und Verhängung der Corona-Ausgangsbeschränkungen im März brachen die Anfragen von heute auf morgen ein. Ebenso die Zugriffe über die Urlaub-am-Bauernhof-Plattform. Unsicherheit bei den Betrieben und den Gästen machte sich breit, eine Stornierungswelle war die Folge. Damit endete die Wintersaison auf einen Schlag und auch die Vorsaison rund um Ostern litt bis in den Mai. Mit der Öffnung der Tourismusbetriebe Anfang Juni konnten die bäuerlichen Unterkunftsbetreiber wieder aufatmen. Die Prognose von Urlaub-am-Bauernhof-Obmann Alois Gaderer „Die Vorzeichen sind sehr gut. Grund und Boden sprechen für uns“ bewahrheitete sich zum Glück. Im Sommer schnellten dann die Buchungen in die Höhe.
In Summe konnte der Buchungsumsatz sogar um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Die Befragung der Urlaub-am- Bauernhof-Betriebe ergab, dass die Hälfte der Betriebe eine zu 2019 gleich gute Sommersaison hatten, teilweise sogar eine bessere. In Summe zeigten sich drei Viertel der Betriebe zufrieden.
Der Sommer war aber nicht für alle eitel Wonne. 20 Prozent der befragten Betriebe beklagten ein Umsatzminus, geringere Auslastung oder den Mehraufwand durch die Coronamaßnahmen.
Wichtig ist jedoch, dass die Gäste vom Idyll der Urlaub-am-Bauernhof-Betriebe begeistert waren. In diesem Jahr waren es vermehrt österreichische Urlauber (plus zwölf Prozent). Gemeinsam mit den Deutschen machten sie fast 75 Prozent der Gäste aus. Die Höfe punkteten mit Freiraum, familiären Ambiente, Regionalität und natürlich Sicherheit. Das überzeugte auch viele Neulinge, sodass einige gleich wieder für den nächsten Sommer buchten.
„Wenn auch nur ein Teil der neuen Gästeschicht zu Stammgästen wird und Freunden und Bekannten positiv über das Urlaubserlebnis am Bauernhof berichtet, dann hat die Krise auch einen positiven Effekt. So werden mehr Konsumenten auf diese Urlaubsform aufmerksam und wir erzielen in den ländlichen Regionen eine höhere Wertschöpfung“, resümiert Oberösterreichs Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger.
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- Ferien Auf Dem Bauerhof: Yvonne Weis – Stock.adobe.com