Laut jüngsten Berechnungen der EU-Kommission liegt das Aufkommen an Schlachtschweinen EU-weit um ca. fünf Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dennoch blieb die Versorgung am Fleischmarkt reichlich, denn Drittlandexporte und Binnenmarktkonsum sind mindestens im selben Ausmaß geschrumpft.
Aktuell arbeitet die Branche in den meisten Mitgliedsländern die Überhänge der Vorwochen auf. Der Lebendmarkt wird generell als „reichlichst versorgt“ bewertet, während am Fleischmarkt wirkliche Impulse fehlen. An den Fleischtheken stehen hohe Verbraucherpreise dem kaufkraftgeschwächten Portemonnaie der Verbraucher gegenüber.
Vor diesem Hintergrund begann das deutsche Preisgefüge zu wackeln, da namhafte Abnehmer jüngst auch zu Hauspreisen ihren Bedarf decken konnten. Die offizielle Notierung blieb jedoch unverändert.
An der französischen Schweinebörse summierte sich in den vergangenen drei Wochen das Minus auf ca. 10 Cent.
In Österreich konnten ca. zehn Prozent der schlachtreifen Schweine nicht in der Wunschwoche abgesetzt werden. Demzufolge schnellte das Schlachtgewicht binnen einer Woche um gut ein Kilogramm nach oben auf nunmehr 99,34 kg. Es sind dies Nachwehen der Feiertage am 26. Oktober und am 1. November, mit denen jeweils ein starker Schlachttag ausfiel.
Der Fleischmarkt zeigt positive Signale, wobei vorerst die Hoffnung auf das Weihnachtsgeschäft noch größer ist als die tatsächlichen Umsätze. An der Ö-Börse einigte man sich auf ein unverändertes Fortschreiben der Notierung.
Preise KW 45-46/’22 (Marktbericht vom 10. November 2022):
Mastschweine-Notierungspreis: EUR 1,99 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,89
Zuchten-Notierungspreis: EUR 1,40 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,30
Dr. Johann Schlederer