Schweinemarkt KW 34-35/’22: Preise hoch, Rentabilität im Mittelmaß

Der EU-weite Produktionsrückgang, in Kombination mit dem sommerlichen Durchhänger der Mastleistung, ergibt nun europaweit das geringste Schlachtschweineangebot seit Jahren. Die Schlachtschweinepreise kletterten im EU-Durchschnitt damit auf ein Zehnjahreshoch.
In Deutschland, wo man im Vergleich zu den starken Schweineländern der EU mit dem stärksten Rückgang der Schweinehaltung konfrontiert ist, konnte sich die Erzeugerseite trotz ASP-Problematik mit einem Plus von fünf Cent abermals gegen Vorstellungen der Abnehmerseite durchsetzen. In den Mittelmeerländern sind die Schlachtgewichte in den vergangenen Wochen noch deutlicher gesunken, während der noch bis in den September hineinlaufende Sommertourismus für gute Fleischgeschäfte sorgt.

Österreich verzeichnete in der feiertagsbedingt verkürzten Kalenderwoche 33 mit 76.944 Schlachtungen den geringsten Stückumsatz seit EU-Mitgliedschaft. Im Jahresverlauf bis zur Kalenderwoche 33 wurden sechs Prozent weniger Schlachtungen im Vergleich zum Vorjahr gezählt. Während in „Normalzeiten“ ein derartig reduzierter Absatz zu Überhängen und Rückstau führen würde, ist aktuell der Markt für schlachtreife Schweine leergefegt. Am Fleischmarkt floriert das Geschäft mit Grillartikeln, die Marktlage wird von zufriedenstellend bis freundlich beschrieben.
Mit einem neuerlichen Plus von drei Cent an der Ö-Börse wurde nun ein historisches Allzeithoch erzielt. Die Rentabilität auf Erzeugerseite kann leider nicht mit einem Allzeithoch aufwarten, sie liegt inflationsbereinigt auf einem mehrjährigen Durchschnitt.

Preise KW 34-35/’22 (Marktbericht vom 25. August 2022):

MastschweineNotierungspreis:      EUR 2,16 (+0,03)
Berechnungsbasis:                        EUR 2,06

ZuchtenNotierungspreis:              EUR 1,35 (+0,05)
Berechnungsbasis:                        EUR 1,25

Dr. Johann Schlederer

 

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AUTORH.M.
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