Die Sperre des größten deutschen Schlachthofes der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück verunsichert EU-weit die Schweinebranche.
Preisstabilisierend wirkt momentan das saisontypisch unterdurchschnittliche Angebot. Der mediale Hype im Zusammenhang mit dem Geschehen in Deutschland fördert nicht gerade den Appetit auf Schweinefleisch. Wünschenswert wäre, dass die Sperre nicht länger als die avisierten zwei Wochen dauert. Die südlichen EU-Länder Spanien, Italien und Frankreich setzen auf den beginnenden Sommertourismus und verzeichnen tendenziell festere Preise.
In Österreich zeigt sich der Schlachtschweinemarkt ausgewogen. Auch hierzulande ist die Verunsicherung durch die Corona-Probleme in Deutschland groß. Von Auslistungen der Firma Tönnies im Fleischhandel und Industrie wird berichtet, wirklich spürbare Nachfragebelebung nach heimischer Ware ist bis dato allerdings ausgeblieben.
Auch Chinaexporteure berichten von Belastungen aufgrund der Corona-Probleme. Die nun doch flotter anlaufende Grillsaison ist zurzeit der Hoffnungsträger der Branche. Vor dem Hintergrund eines normalen Angebotes und einer ebensolchen Nachfrage wurde an der Ö-Börse der Preis auf unverändertem Niveau fixiert.
Preise KW 26/27 (Marktbericht vom 25. Juni 2020):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,63 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,53 Euro (=)
Zuchten-Notierungspreis: 1,36 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,26 Euro (=)
Dr. Johann Schlederer