Von Deutschland und Belgien geht erneut Marktdruck aus. In den beiden exportorientierten Ländern fehlt aufgrund der Schweinepestproblematik das Absatzventil nach Asien. In Deutschland begann der Warenstrom nach Ostern zu stocken. Grillunfreundliches Wetter und die allgemeine kritische Corona-Entwicklung tragen zur problematischen Gemengelage bei. Vor diesem Hintergrund konnte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften die seitens der drei stärksten Abnehmer geforderte Rücknahme der Notierung um zehn Cent nur geringfügig auf acht Cent abschwächen. Parallel dazu notieren Länder wie Spanien, Frankreich oder Dänemark stabil bis leicht aufwärts.
In Österreich liegen Angebot und Nachfrage nach wie vor gleich auf. Der Absatz schlachtreifer Schweine funktioniert im gewünschten Zeitplan. Das Inlandsgeschäft bei Frischfleisch schwächelt zwar, das zumindest mengenmäßig florierende Exportgeschäft nach China federt dieses Manko aber gut ab. So gesehen war es lediglich die deutsche Entwicklung, die an der Ö-Börse eine heftige Preisdiskussion ausgelöst hat. Mit dem Argument der bereits bestehenden Preisdifferenz forderten einige Abnehmer eine vollumfängliche Rücknahme wie in Deutschland. Letztendlich konnte die Angebotsseite unter Berufung auf den ausgewogenen Lebendmarkt einen Kompromiss von minus vier Cent erzielen.
Preise KW 16-17/2021 (Marktbericht vom 22. April 2021):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,58 Euro (–0,04)
Berechnungsbasis: 1,48 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,21 Euro (–0,03)
Berechnungsbasis: 1,11 Euro
Dr. Johann Schlederer