Der traditionell schwierigste Monat im Schweinejahr Jänner musste heuer unter erschwerten Bedingungen bewältigt werden. Corona und ASP bescherten der Branche anhaltend Angebotsüberhänge, miserable Preise und Verluste entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Nun zeichnet sich aber Entspannung ab.
EU-weit wird von sinkenden Schlachtgewichten berichtet und erstmals seit Monaten zeigen einige Ländernotierungen wie z. B. in Spanien, Belgien und Italien wieder positive Vorzeichen.
In Deutschland schreitet der Abbau der Lebendüberhänge voran, d. h. die Schlachtungen liegen über dem Angebot an frisch nachdrängenden Schweinepartien. Man hofft, dass noch im Lauf des Februars die Wartezeit vor den Schlachtrampen auf das Normalniveau zurückgeht.
In Österreich hat sich in der vergangenen Woche der Rückstau gänzlich aufgelöst. Maßgeblich dazu beigetragen haben der florierende Export Richtung Asien, sowie die anhaltend überdurchschnittlich gute Nachfrage im Lebensmitteleinzelhandel. Auch die Fleischindustrie, die bereits Richtung Ostergeschäft schielt, dürfte einiges auf TK-Lager gelegt haben. Klein- und mittelbetriebliche Schlachtunternehmen, mit wenig Zugang zu Exportmärkten und Supermarktketten, haben zurzeit die größten Schwierigkeiten, da viele dieser Betriebe auf Regionen mit Wintertourismus und Gastronomie ausgerichtet sind. Vor diesem Hintergrund wurde an der Ö-Börse bei einem ausgewogenen Angebots- und Nachfrageverhältnis abermals der Preis auf Vorwochenniveau fixiert.
Preise KW 05-06/2021 (Marktbericht vom 4. Februar 2021):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,32 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,22 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,03 Euro (=)
Berechnungsbasis: 0,93 Euro
Dr. Johann Schlederer