Tierleid muss ein Ende haben!

Kommentar von Martin Kugler,
Martin Kugler, Wissenschaftskommunikator am Austrian institute of Technology

So wie ich haben sich wohl viele Zeitgenossen ungläubig die Augen gerieben, als bekannt wurde, dass das Corona-Virus auch Nerze in Pelztierfarmen befallen hat. Und zwar nicht etwa in Ostasien, sondern mitten in Europa – etwa in Dänemark oder Frankreich. Eigentlich dachte ich, dass Pelztierzucht in Europa, so wie in Österreich seit 2005, längst Vergangenheit ist. Falsch gedacht. 

Festzuhalten ist jedenfalls: Die Massenkeulungen und nun das endgültige Verbot haben so gut wie keine Proteste ausgelöst. 

Szenenwechsel: Singapur genehmigte nun als weltweit erstes Land Chicken Nuggets, die aus Fleisch aus der Retorte hergestellt werden – ein Verfahren, das als umweltfreundlich gilt und kein Tierleid verursacht. Der Börsenkurs des Unternehmens schoss daraufhin sofort um 40 Prozent in die Höhe. 

Was diese beiden Dinge miteinander zu tun haben? Sie beweisen, wie stark sich unser Verhältnis zu Tieren gewandelt hat: Immer mehr Menschen sehen in Tieren Mitgeschöpfe mit Empfindungen. Pelztierzucht gilt daher für viele als absolutes „No-Go“ – ebenso wie Stierkampf oder Hetzjagden. Aber auch die Fleischproduktion hat zunehmend ein Problem. Wobei: Wenn man genau hinhört, steht nicht so sehr die Viehwirtschaft als solche am Pranger, sondern vor allem die intensive („industrielle“) Massentierhaltung mit all ihren Auswüchsen. 

Man muss es sehr deutlich sagen: Jeglicher Umgang mit Tieren, der unnötiges Leid verursacht, gehört umgehend abgestellt! Wer dieses Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird keine Zukunft haben. 

martin.kugler@chello.at

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