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Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.

Vergangene Woche haben auch in Österreich die Massentests begonnen, um die Coronavirus-Pandemie zu bekämpfen. In Vorarlberg und Tirol nahm kaum ein Drittel aller Aufgerufenen daran teil, in Wien war der Zuspruch an den ersten Tagen ebenfalls mehr als schleppend. 

Wirklich verständlich ist die Zurückhaltung gegenüber dem Testangebot eigentlich nicht. Man mag die eine oder andere Maßnahme der Regierung zur Eindämmung der Pandemie kritisieren. Auch die Massentestung ist keine 100 Prozent-Lösung zur Ausmerzung der Massenerkrankungen. Je länger aber die „Zumutung“ Coronavirus unser aller Leben beeinträchtigt, sollte man danach trachten, im eigenen Umfeld mitzuhelfen, gegen den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Albtraum vorzugehen. 

Als Bundeskanzler Sebastian Kurz im Frühjahr erklärte, bald werde „jeder jemanden kennen, der an Corona gestorben ist“, war der Aufschrei groß. Mittlerweile sind die Sterbezahlen seit Ende Oktober dramatisch angestiegen. Das Virus hat sich längst bis in entlegene Dörfer ausgebreitet und trifft nicht nur wie anfangs befürchtet vulnerable Gruppen.

Natürlich gibt es auch nachvollziehbare Vorbehalte gegen die Testung, etwa von Bäuerinnen und Bauern, die bei positiver Testung befürchten, plötzlich durch erzwungene Absonderung etwa ihrer Stallarbeit nicht mehr nachgehen zu können. Diese Angst ist unberechtigt: Für die systemrelevanten Landwirte ist „Arbeitsquarantäne“ am eigenen Hof oder im Wald möglich.

Meine Testung am Samstag dauerte keine zehn Minuten, Zeitaufwand mit Hin- und Retourweg eine halbe Stunde.

bernhard.weber@bauernzeitung.at

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