Solidarität von der Sägeindustrie mit den heimischen Waldbäuerinnen und -bauern forderten LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, LK-NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich Felix Montecuccoli, Obmann der Land&Forst Betriebe NÖ Markus Hoyos und Waldverband-NÖ-Obmann Franz Fischer im Rahmen eines Arbeitsgespräches. Grundlage dafür sind aktuelle dramatische Zahlen.
Wälder erhalten und bei Bedarf klimafit wiederaufforsten
War schon 2018 ein sehr schwieriges Jahr für die heimischen Wälder und die Forstwirtschaft, so wird dies 2019 noch übertroffen. Im Jahr 2014 waren noch 113.000 Festmeter Borkenkäferschadholz angefallen. Eine Zahl, die sich im Jahr 2017 auf 1,2 Millionen Festmeter steigerte und im Vorjahr auf 2,1 Millionen Festmeter alleine in Niederösterreich stieg.
Für das heurige Jahr wird aktuell mit 2,5 bis 3 Millionen Festmeter gerechnet. Und auch im nächsten Jahr wird sich die Situation nicht wesentlich bessern, so die Experten. Trotzdem kaufen die Sägewerke derzeit nur wenig Frischholz aus der Heimat.
Ausbreitung der Borkenkäfer eindämmen
Eine weitere Ausbreitung der Käfer einzudämmen ist die wichtigste Aufgabe. Von den Rändern der Befallsgebiete ausgehend wird durch intensive Bekämpfung (durch Fällungen, Fangbäume und Entrindung der Stämme) eine Weiterverbreitung verhindert. Waldeigentümer werden durch Beratungen, vor allem aber durch umfangreiche Förderungen bei der Wiederaufforstung und bei Waldpflegemaßnahmen unterstützt.
Pernkopf und Schmuckenschlager: „Unsere Forstwirte tun alles, um unsere Wälder zu erhalten und wieder klimafit aufzuforsten. Insgesamt werden durch die Aufforstungsprämie innerhalb von fünf Jahren zehn Millionen Bäume gesetzt. Wichtig ist: Waldbauern brauchen faire Preise.“
Frischholzpreis muss sich an dem Nieveau von 2017 annähern
„Trotzdem wird von der Sägeindustrie derzeit kaum noch Frischholz aus Österreich angekauft. Einfach deswegen, weil die Waldbauern zu den aktuellen Preisen, die von den Sägewerken bezahlt werden, nicht kostendeckend arbeiten und liefern können und sich die Waldbewirtschaftung für sie im Moment gar nicht mehr lohnt. Wenn die Preise nicht spürbar angehoben werden, dann ist das existenzbedrohend für unsere Familienbetriebe“, stellte Waldverbandsobmann Fischer. fest. Der Frischholzpreis müsse sich zumindest an das Niveau von 2017 annähern, damit sich die Waldbewirtschaftung wieder bezahlt macht.
„Die Borkenkäferkatastrophe hat zu einem Preisverfall geführt, von dem eigentlich alle Marktpartner entlang der Wertschöpfungskette Holz profitiert haben, während es bei vielen Waldbauern ums wirtschaftliche Überleben geht. Während wir öffentliche Mittel für die Wiederaufforstung und Pflege der geschädigten Bestände bekommen, die wir gerne nutzen und auch dringend brauchen, benötigt es nun auch dringend ein klares Preis-Signal der Sägeindustrie.“
Dieser Meinung können sich Montecuccoli und Hoyos für die Land- und Forst Betriebe nur anschließen: „Forstbetriebe brauchen positive Ergebnisse aus der Waldbewirtschaftung. Die vielfältigen Ökosystem-Leistungen des Waldes für die Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt sind in Gefahr. Wir können die Waldpflege und unsere Mitarbeiter nur aus dem Holzverkauf finanzieren. Die Holzpreise müssen die Kosten nachhaltiger Bewirtschaftung wieder decken können.“
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- NL KW 49 Holz: ZVG