Nächste Runde für die Petition Wolf in Brüssel

Brachten Petition ein: Schmuckenschlager und Bernhuber

Die 2019 initiierte “Petition Wolf” mit 58.000 Unterstützungsunterschriften wurde im Europäischen Parlament behandelt. Eingebracht wurde sie direkt von Niederösterreichs Landwirtschaftskammer-Präsident Johannes Schmuckenschlager und dem NÖ Bauernbund.

Schmuckenschlager, dem EU-Abgeordneten und Mitglied des Petitionsausschusses Alexander Bernhuber sowie Landwirtschaftskammer Tirol-Präsident Josef Hechenberger und Bundesrat Eduard Köck ist es gelungen, die Petition offen zu halten. Das sei die Grundlage dafür, dass die Petition auf europäischer Ebene weiterbehandelt wird. Unter anderem geht es darum, die Wolfspopulationen EU-weit zu beurteilen und Österreich beim Wolfsmanagement gleich zu behandeln wie andere Mitgliedsstaaten.

“Kein Nebeneinander möglich”

Der Wolf, der sich in den letzten Jahren zum Problemtier entwickelt hat, gefährde den heimischen Lebens- und Wirtschaftsraum sowie Regionen in ganz Europa. “Europas Wolfspopulation wächst jedes Jahr um ca. 40% und beträgt derzeit rund 18.000 Wölfe. Hier noch von einer aussterbenden Art zu reden, entspricht einfach nicht mehr der Realität“, erklärt Bernhuber.

Schmuckenschlager sieht eine dringende Notwendigkeit im aktiven Wolfsmanagement: “Der Schutz und die Sicherheit von Mensch und Tier muss EU-weit absoluten Vorrang haben. Zudem geht durch den vom Wolf verursachten Rückgang der Weidehaltung und Almwirtschaft sicherlich mehr Biodiversität verloren als durch dieses Tier jemals gewonnen werden kann.”

Köck knüpft daran an: “Wir müssen endlich etwas unternehmen. Menschen, die in Einzellagen wohnen, haben Angst vor diesem Raubtier.” Er sei davon überzeugt, “dass es ein Nebeneinander von Wolf, Landwirtschaft und Bevölkerung nicht geben kann.” Wie seine Kollegen findet er zudem einen Herdenschutz mit Zäunen oder Hunden nicht praktikabel. das decke sich auch nicht mit dem Produktionswert. “Und die Entschädigungen für die Landwirte, wenn ein Wolf seine Herde angreift, sind ganz einfach zu niedrig,” so Köck.

Nächste Station: Umweltausschuss

Mitgliedsstaaten, die zum Eintritt in die EU ein Wolfsvorkommen und Weidehaltung hatten, konnten dies beim Schutzstatus der Wölfe berücksichtigen. “Nur weil in anderen Staaten, darunter Österreich, die Wölfe erst später wieder eingewandert sind und somit auch das besondere Konfliktfeld erst seit jüngerer Zeit besteht, darf es zu keiner Ungleichbehandlung zwischen den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten kommen“, erklärt Schmuckenschlager.

Die Petition wird nun auf Ausschussebene des EU-Parlaments weiterbehandelt, konkret wird sie an den Umweltausschuss verwiesen.  “Das Europäische Parlament und die Europäische Kommission müssen Antworten auf die brisanten Fragen betreffend der weiteren Vorgehensweise in der Wolfsproblematik geben. Das Offenhalten der Petition ist unsere Grundlage, dass wir diese Antworten auch bekommen können“, so die Verhandler.

 

- Bildquellen -

  • Foto Petition Wolf Schmuckenschlager Bernhuber: LK NÖ/Philipp Monihart
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