Die Aussaatbedingungen von Winterraps und Wintergetreide im vergangenen Herbst waren vielerorts ungünstig. Sehr nasse Bodenbedingungen und Spätsaaten bis Ende November, führten zu Bodenverdichtungen, ungleichmäßiger Pflanzenentwicklung und stellenweise bis noch zu gar keinem Aufgang der Wintersaaten.
Rasch wirksamer Stickstoff, kontinuierlich verfügbar
Nach der Winterruhe muss vor allem für die sehr schwach entwickelten Raps- und Winterweizenbestände eine kontinuierliche Stickstoffversorgung gewährleistet sein. Nitratstickstoff wird von der Pflanzenwurzel unmittelbar aufgenommen und ist die einzige Stickstoffform, die die Pflanze bei kalten Bodentemperaturen aufnehmen kann. Eine nennenswerte Mineralisierung von Bodenstickstoff beginnt erst ab einer Temperatur von 5-8°C im Boden.
Die N-Menge zur Frühjahrsdüngung hängt vom Düngezeitpunkt ab
Raps muss zu Vegetationsbeginn seinen Blattapparat regenerieren und in kurzer Zeit auch die Bildung der Seitentriebe fördern. Ende März, wo das Längenwachstum beginnt, muss die gesamte N-Menge zu Raps ausgebracht sein. Speziell schwache Bestände brauchen eine intensive Andüngung (80 – 100 kg N/ha) mit Nitratstickstoff und Schwefel, um das Entwicklungsdefizit vom Herbst bestmöglich zu kompensieren.
Spät gesäter Winterweizen hat im Herbst kaum Nährstoffe aufgenommen und hat aufgrund der schwachen Entwicklung zunächst keinen hohen Stickstoffbedarf. Daher sollte die Bemessung der ersten Gabe zu Vegetationsbeginn in Abhängigkeit vom Nmin-Gehalt, vor allem aber vom Düngungszeitpunkt bemessen werden.
Bei frühem Andüngungstermin sind 40 kg N/ha zum Start ausreichend. In Abhängigkeit der weiteren Entwicklung macht es Sinn, einen Teil der 2. Gabe vorzuziehen und eine „Zwischendüngung“ zu machen. Auf keinen Fall darf es zu einer Mangelsituation bei einer ohnehin schon schwach entwickelten Pflanze kommen.
Bei spätem Andüngungstermin Ende März bleibt dem Weizen kaum mehr Entwicklungszeit bis zum Längenwachstum. In diesem Fall muss die Menge zur Andüngung deutlich erhöht werden (auf mindestens 80 kg N/ha), um maximale Wachstumsraten pro Tag zu ermöglichen.
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