Hohe Leistungen und verbesserte Tiergesundheit. Die Ergebnisse der Milchleistungsprüfung des abgelaufenen Kontrolljahres stellen den heimischen Milchviehhaltern ein sehr gutes Zeugnis aus. Laut Angaben der Zentralen Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Rinderzüchter (ZAR) konnte die Milchleistung je Kuh über alle Rassen hinweg im Vergleich zu 2019 um 104 kg gesteigert werden und liegt aktuell bei 7.896 kg Milch. Auch bei Fett- (4,14 %) und Eiweißgehalt (3,43 %) gab es leichte Zunahmen.
Der steigende Leistungstrend erstreckte sich über alle Bundesländer. Die höchste Steigerung mit einem Plus von 221 kg Milch verzeichneten die steirischen Betriebe. Die höchsten Absolutleistungen wurden mit 9.044 kg Milch auch heuer wieder auf den burgenländischen Betrieben gemessen. Das erzielte Leistungsplus liegt im Trend des seit Jahren konstanten genetischen Zuchtfortschritts. Allerdings hängen die tatsächlichen Zunahmen der Milchleistung auch sehr stark von den Umwelteinflüssen wie zum Beispiel der Qualität des Grundfutters ab.
Auch Nutzungsdauer und Lebensleistung sind gestiegen
Die Daten über die Nutzungsdauer aller Kontrollkühe machen deutlich, dass hohe Leistungen einer guten Tiergesundheit nicht im Wege stehen. Denn die durchschnittliche Nutzungsdauer aller Kontrollkühe über alle Rassen hinweg ist in den vergangenen Jahren konstant geblieben bzw. sogar leicht gestiegen. Aktuell beträgt diese drei Jahre und zehn Monate (3,85 Jahre) je Kuh. Im Schnitt werden die Kühe sechs Jahre und vier Monate (6,32 Jahre) alt. Damit hat sich das Alter in den vergangenen 15 Jahren um ein Monat erhöht (29 Tage) Das bestätigt den österreichischen Weg der Rinderzucht mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit und vor allem der starken Berücksichtigung der Fitnessmerkmale.
Die Lebensleistung aller Kontrollkühe über alle Rassen hinweg als Merkmal für Langlebigkeit bei entsprechend guter Milchleistung ist im Jahr 2020 um 626 kg Milch auf 30.937 kg Milch gestiegen. Bis zum Kontrolljahr 2020 ist die Anzahl der Kühe, welche die Lebensleistungsgrenze von 100.000 kg Milch überschritten haben, auf insgesamt 1.542 Tiere angewachsen.
Herdengrößen nahmen weiter zu
Der Strukturwandel mit dem Wachstum der Betriebe beeinflusst ebenfalls indirekt die Leistungssteigerungen. Die durchschnittliche Herdengröße auf den Betrieben ist von 22,2 auf 22,8 Kühe leicht angestiegen. Am stärksten war die Zunahme der Herdengröße im Burgenland (+2,1 Kühe je Betriebe) sowie in Niederösterreich und Oberösterreich (jeweils +1,1 Kühe je Betrieb). Die Anzahl der Milchkühe insgesamt hat bundesweit um 300 Stück zugenommen – hier allerdings mit je nach Bundesland unterschiedlicher Entwicklung. So wurden in Niederösterreich und in der Steiermark die Kuhzahlen um 980 bzw. 470 Stück reduziert, steigende Kuhzahlen gab es demgegenüber in Oberösterreich (+1.150 Tiere) und in Salzburg (+680 Tiere). Die größten Betriebe sind nach wie vor im Burgenland zu finden mit fast 44 Kühen je Betrieb, die kleinsten Strukturen weisen die Tiroler Betriebe mit 12 Kühen je Betrieb bzw. Salzburg und Vorarlberg mit jeweils 19,5 Kühen je Betrieb auf. Die mengenmäßig meisten Kühe stehen mit 128.000 Stück in Oberösterreich, gefolgt von Niederösterreich mit 85.000 Stück und der Steiermark mit 66.000 Kühen. Ein Viertel aller Betriebe, insgesamt 4.600, liegen alleine in Tirol, gehalten wird hier allerdings nur ein Achtel aller Kühe.
Insgesamt standen im Kontrolljahr 2020 (von 1. Oktober 2019 bis 30. September 2020) 18.746 Betriebe mit rund 428.000 Kühen unter Milchleistungskontrolle. Das entspricht einer Kontrolldichte von 81,6 %.
- Bildquellen -
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