Körnersorghum brachte Höchsterträge

Als attraktive Grundfutterkomponente in der Schweine- und Geflügelfütterung gewinnt Körnersorghum an Bedeutung. Hier ein Blick auf das Sortenspektrum und die Ertragsergebnisse.

Im Exaktversuch des Landes Steiermark erreichte Körnersorghum im Vorjahr durchschnittlich rund 128 dt/ha Trockenertrag.

Sorghumhirse zur Körnernutzung überraschte im Vorjahr mit guten Erträgen. Allerdings ließ der kühle Mai zum Saisonstart schlimme Befürchtungen aufkommen. Jedoch konnte die Körnerhirse die stark verzögerte Jugendentwicklung aufgrund der heißen Sommerwitterung mehr als wett machen. Im Exaktversuch des Landes Steiermark reichte Körnersorghum im Vorjahr mit durchschnittlich rund 128 dt/ha Trockenertrag an den Höchstwert des Jahres 2016 von 132 dt/ha heran und übertraf das langjährige Mittel von 110 dt/ha deutlich.
Körnersorghum liegt damit knapp unter dem Ertragsniveau von Körnermais, zählt aber nicht zum „Getreide-Maisanteil“ in der Fruchtfolge. Maiswurzelbohrer, Zünsler oder Pilzkrankheiten spielen bei der Kultur keine Rolle.

Saatgut mit Safener-Beize

Körnersorghum wird ab Ende April bis Mitte Mai im Maisabstand von 70 cm mit Einzelkorntechnik gesät. Bei einem Abstand von 4,6 cm in der Reihe ergibt sich eine Saatstärke von 311.000 Körnern pro Hektar. Aufgrund der langsamen Jugendentwicklung kommt der Unkrautkontrolle große Bedeutung zu. Im konventionellen Anbau ist Safener-behandeltes Saatgut die Voraussetzung, um Schadhirsen bekämpfen zu können. Gardo Gold und Arrat/Dash waren im Vorjahr die Grundkomponenten der Herbizidanwendung.
Gedroschen wurden in der Steiermark im vergangenen Herbst im Mittel rund 138 dt/ha feuchte Ware. Mit Wassergehalten zwischen 19 und 22 Prozent war das Erntegut auf der trockeneren Seite und konnte zur Vergärung im Silo direkt gemust werden.

Ertragsschwankungen je nach Witterung

Zu berücksichtigen ist bei der Interpretation der Ertragsergebnisse, dass sich bei den einzelnen Sorten je nach Witterungsverlauf von Jahr zu Jahr größere Unterschiede zeigen können. Beispielsweise lagen die Erträge bei der nunmehr sechsjährig geprüften Sorte Anggy im Bereich von 95 bis 132 dt/ha.
Die Ergebnisse mehrjährig geprüfter Sorten haben somit eine höhere Aussagekraft über das Leistungsvermögen unter wechselnden Witterungsbedingungen. In der Übersicht sind die Sorten nach den Erträgen im Jahr 2021 gereiht, mehrjährig geprüfte Sorten sind farbig unterlegt. Was den Futterwert betrifft, so erreichten die Körnerhirseversuche im Vorjahr gute Rohproteingehalte im Bereich von 9,5 bis 12,0 % der Trockensubstanz. Die Werte lagen auf gutem Maisnivau. Sortenversuche mit Körnersorghum werden auch im Burgenland sowie in Nieder- und Oberösterreich durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Streifenversuche geben aber Orientierung über das Ertragsvermögen der Sorten unter den regionalen Verhältnissen.

Praxisversuche in Bgld, NÖ, OÖ

Im Burgenland (Standort Tobaj, Bezirk Güssing) wurde im Vorjahr ein Etragsmittel von rund 89 dt/ha (Trockengewicht) erzielt. Aussaattermin war hier der 4. Mai, gedroschen wurde am 23. September. Das Ertragsniveau 2020 konnte hier nicht ganz erreicht werden. Überdurchschnittliche Erträge erbrachten u. a. die Sorten Shamal (110 Rel%), Benggal (107 Rel%) und RGT Anggy (105 Rel%).
Die Streifenversuche der LK NÖ wurden im Vorjahr wiederum in Götzendorf, Bezirk Bruck/L., angelegt. Saattermin war der 4. Mai, geerntet wurde am 5. November. Das Ertragsniveau stieg hier dank höherer Niederschläge von 390 mm von Mai bis Oktober auf 83,5 dt/ha Trockenertrag. Ertraglich im Vordergrund standen hier die Sorten Justus (weißschalig), RGT Huggo und Shamal.
Gute Erträge gab es im Vorjahr auch in OÖ. Am Standort Wallern erreichte das Ertragsmittel 9,7 dt/ha, auf den Schotterböden des Standortes Hörsching immerhin noch gute 9,0 dt/ha. Ertraglich voran lagen in OÖ die Sorten ES Shamal, Armorik und Dodgge.
www.lko.at -> Pflanzen

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  • 01w Koernerhirse: BZ/Maad
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AUTORH.M.
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