Bäuerliche Werte voll und ganz vertreten

Anlässlich der bevorstehenden Gemeinderatswahlen stellt die Tiroler Bauernzeitung beispielhaft pro Bezirk einen der zahlreichen bäuerlichen Entscheidungsträger auf Gemeindeebene vor. Im Interview spricht Dominik Traxl aus Zams, aktuell jüngster Bürgermeister Tirols, über Erfahrung und Ehrlichkeit.

Aus welchem Grund haben Sie sich dazu entschieden, in die Gemeindepolitik zu gehen?

TRAXL: Als Landesobmann der Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend ist es mir wichtig, dass sich junge Menschen Gedanken über ihre Zukunft machen. Junge Menschen dürfen und sollen Themen auch kritisch hinterfragen und Forderungen stellen. Wenn jedoch Verantwortung zu übernehmen ist, soll man das auch tun. Ich bin ein Mensch, der nicht aus der zweiten Reihe mit dem Finger auf andere zeigt, was sie besser zu machen haben. Wenn einem Verantwortung anvertraut wird, hat man diese zu tragen. Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.

Wieso kandidieren Sie als Bürgermeister?

TRAXL: Ich möchte gemeinsam mit meinem Team den erfolgreichen Weg, welchen ich vor gut einem halben Jahr beginnen durfte, fortsetzen. Mit 27 Jahren bin ich Tirols jüngster Bürgermeister. Der Beiname „jüngster Bürgermeister Tirols“ stört mich aber in keiner Weise. Ich denke, entscheidend ist nicht das Alter an Jahren, das man mitbringt, sondern das Alter an Erfahrung. Erfahrungen durfte ich bisher sehr viele sammeln, ob als Gemeinderat, als Landesobmann der Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend (mit immerhin 18.000 Mitgliedern) oder aktives Mitglied zahlreicher Vereine.

Unser Land braucht Leute, welche etwas bewegen möchten. Meine Devise: Altbewährtes erhalten und Neues gestalten! Man darf sich nicht zufriedengeben mit dem, was gerade ist. Man sollte den Blick nach vorne richten und sich nicht auf Geleistetem ausruhen. Es gibt ständig neue Herausforderungen anzunehmen.

Welchen Herausforderungen steht die Gemeinde Zams gegenüber?

TRAXL: Besonders am Herzen liegt mir die Sicherstellung des Betreuungsangebots in unserer Gemeinde. Ob für junge Familien, welche die Zukunft meiner Gemeinde sind, oder auch für die ältere Generation, für die ich die Möglichkeit eines selbstbestimmten und angenehmen Lebens auch im fortgeschrittenen Alter ermöglichen werde. Ich möchte alles daran setzen, unsere Bürgerinnen und Bürger bestmöglich zu unterstützen und zu entlasten.

Vor habe ich sehr vieles. Jedoch muss ich ganz ehrlich sagen: Ich mache keine Versprechungen, die ich am Ende des Tages nicht halten kann. Mein Zugang zur Politik ist Ehrlichkeit, Handschlagqualität und Hausverstand. Wie oft sprechen wir von Politikverdrossenheit. Viele haben den Glauben an die Politik verloren. Das finde ich schade, geht es doch um Entscheidungen, welche die politischen Verantwortungsträger für uns alle treffen, vor allem auch für künftige Generationen. Mir ist es wichtig, ehrlich zu sein und den Menschen auch ehrlich zu sagen, wenn etwas nicht geht und nicht umsetzbar ist – auch wenn dies oft nicht leicht ist. Wir leben in einem Rechtsstaat und Recht muss Recht bleiben.

Wo immer es jedoch geht, werde ich unseren Bürgerinnen und Bürgern voll zur Seite stehen. Ich möchte die Gemeinde zu einem Dienstleistungsunternehmen für alle Bürgerinnen und Bürgern machen. Es ist entscheidend, immer Lösungen im Sinne der Gemeindebürger zu suchen – aber auch den Mut zu haben, keine falschen Versprechungen zu machen, wenn man weiß, dass sie unrealisierbar sind. Damit sind wir wieder beim Punkt Ehrlichkeit.

Was würden Sie (bäuerlichen) Neueinsteigerinnen und Neueinsteigern in die Kommunalpolitik raten?

TRAXL: Es ist sehr wichtig, dass bäuerliche Vertreter im Gemeinderat sind. Die Interessen der bäuerlichen Familien und des ländlichen Raums müssen gehört werden. Man muss hinter den Werten, die man vertritt, voll und ganz stehen und diese mit voller Begeisterung nach außen tragen.

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  • IMG 280: Tanja Cammerlander
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AUTORHannah Pixner
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