Die Landwirtschaft bekommt den Klimawandel als erstes zu spüren. Doch auch die Gemeinden sind auf vielfältige Weise davon betroffen. Aufräumarbeiten nach Starkregenereignissen, Trinkwasserknappheit oder gesundheitliche Probleme der Bevölkerung sind nur einige negative Folgewirkungen, die es in diesem Zusammenhang zu nennen gilt.
Entsprechend dem Motto „Global denken, lokal handeln“ müssen die Gebietskörperschaften nun Lösungen für diese Herausforderungen finden. Schließlich gilt es die Lebensqualität weiter auf hohem Niveau zu halten.
Keine leichte Aufgabe, weiß Agrar- und Gemeindelandesrat Max Hiegelsberger: „Die Gemeinden stehen hier vor einer doppelten Herausforderung. Sie müssen sich an den bereits bemerkbaren Klimawandel anpassen und die Infrastruktur entsprechend ausbauen. Das Gute dabei ist: Viele Maßnahmen wirken auf beide Zielsetzungen positiv. Das Gemeindepaket von Bund und Land legt daher einen starken Fokus auf klimarelevante Investitionen.“
Als Ansporn und Hilfestellung zur Klimawandelanpassung wurde nun vom Ökosozialen Forum der „Klimakompass“ herausgegeben. Darin werden Vorzeigeprojekt wie die Ökostraßen in Ober-Grafendorf, die mit Holz gebaute Volksschule in Hallwang oder das Wasserrückhaltebecken in der Buckligen Welt gezeigt, sowie deren Weg zur Realisierung dargestellt.
Freistadt – Vorbildliches Handeln im Unteren Mühlviertel
In Oberösterreich ist besonders der Energiebezirk Freistadt (EBF) ein Vorbild für regionale und kommunale Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen. Nahezu alle Gemeinden des Bezirkes gehören der 2005 gegründeten Initiative an. Seither konnte eine Reihe von Projekten umgesetzt werden:
- „Mühlferdl“ (E-Car-Sharing-Projekt)
- Helios Sonnenstrom – Bürgerbeteiligungskraftwerk mit Photovoltaikanlagen auf 500 Dächern in der Region
- 3-Gipfelweg – Wanderweg mit Klimaanpassungsthemen
Seit zwei Jahren nimmt der Energiebezirk zudem am „KLAR“-Programm des Klimafonds teil. In dessen Rahmen werden Maßnahmen zum Hangwassermanagement, der Gestaltung stabiler Mischwälder und der Gesundheitsvorsorge umgesetzt. Ein weiteres zentrales Aufgabengebiet ist die Aufklärung der Gesellschaft.
Bewusstsein schaffen durch freiwillige Mitarbeit im Wald
Für Landwirte aus der Region könnte das noch in Planung befindliche Projekt „Freistadt for Forests“ interessant sein. Ziel ist die Wiederaufforstung von Kalamitäten durch freiwillige Helfer aus der Zivilbevölkerung, sodass diese aktiv in den Aufbau klimafitter Wälder eingebunden werden. Ein entsprechendes Kahlflächenmonitoring sowie der Austausch mit Förstern und Waldhelfern im Vorfeld sollen helfen Waldgebiete mit Handlungsbedarf zu identifizieren. Zudem sind private Waldbesitzer angehalten um Mithilfe der Aufforstungsteams anzufragen.
- Bildquellen -
- Ohne entsprechende Anpassungen auf der kommunalen Ebene wird das Aufhalten des Klimawandels nicht möglich sein.: Fokussiert - stock.adobe.com