Es zieht die Bevölkerung aufs Land: Das zeigen von OGM und APA ausgewertete Bevölkerungsdaten der Statistik Austria. Neben der Bundeshauptstadt Wien haben vor allem Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern einen starken Zuzug erfahren.
Besonders stark war das Bevölkerungsplus auch in den Kleingemeinden Tirols spürbar, wo 5,8 Bewohner pro 1.000 Einwohner zugezogen sind. Die Landeshauptstadt Innsbruck hat hingegen an Einwohnern verloren (-6,8 pro 1.000 Einwohner).
Ländlicher Raum in Tirol
lebenswert
VP-Gemeindesprecher Landtagsabgeordneter Alois Margreiter, seines Zeichens Bürgermeister der Gemeinde Breitenbach am Inn, sieht diese Entwicklung positiv. „Durch die Coronapandemie hat sich der Lebensmittelpunkt vieler Menschen von der Stadt in den ländlichen Raum verlegt“, erklärt er und fordert: „Dieser besonders erfreuliche Trend sollte auch von der Bundespolitik erkannt und im bundesweiten Finanzausgleich bei der einwohnerabhängigen Aufteilung der Steuermittel endlich besser berücksichtigt werden.“ Grundsätzlich sei Tirol aber für den Bevölkerungszuwachs in den Kleingemeinden gerüstet: „Glücklicherweise schreitet in Tirol der Breitbandausbau sowie der Ausbau öffentlicher Verkehrsverbindungen seit Langem weiter voran – der ländliche Raum in Tirol ist ausgesprochen lebenswert.“
Osttirol spürt Zuwachs
besonders stark
Als Abwanderungsbezirk könne man Lienz nicht mehr einstufen, freut sich der Osttiroler Landtagsabgeordnete Martin Mayerl. Bereits zum zweiten Mal in Folge wurde ein Zuwachs bei der Bevölkerungsentwicklung festgestellt. „Der Trend hat sich gewandelt“, meint Mayerl.
„Verantwortlich dafür sind unter anderem viele auch hochqualifizierte Arbeitsplätze, die in der Region in den letzten Jahren geschaffen wurden. Außerdem wird die Lebensqualität, die Gesundheitsversorgung und die wunderschöne Naturkulisse von ‚Rückkehrern‘ und ‚Daheimbleibern‘ sehr geschätzt. Gerade was die touristische Entwicklung betrifft, könnten die Versäumnisse der Vergangenheit ein großer Mehrwert für die Zukunft sein“, führt LAbg. Martin Mayerl aus und meint: „Durch die Corona-Situation ist das Bewusstsein für Werte wie Nachhaltigkeit und Lebensqualität geschärft worden und hat bewusst gemacht, dass in einigen Bereichen Homeoffice sogar sehr gut funktioniert und man mit guten Internetverbindungen auch in Osttirol bestens mit der großen weiten Welt vernetzt ist.“
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