Getreidemarkt KW 38/2017: Leichtes Zwischenhoch auf Weizenweltmarkt

Die internationalen Weizenkurse schafften vorige Woche ein kleines Zwischenhoch: Das US-Landwirtschaftsministerium rechnete seine monatliche Schätzung der globalen Weizenendlager etwas herunter, in Argentinien ist es viel zu nass und in Australien zu trocken, sodass die Ernteerwartungen sinken. Zudem begannen Fonds ihre Netto-Shortpositionen durch Zukäufe etwas zu reduzieren. Der starke Euro und Billigangebote aus der Rekordernte in Russland bremsen nach wie vor, den Weizenexport aus der EU, auch wenn dieser vorige Woche etwas aufholen konnte. Die Maiskurse entwickelten sich bei guten Ernteaussichten in den USA unterschiedlich und Sojabohnen profitierten wie Weizen von den schlechten Wetterbedingungen in Südamerika.

Die Prämien der österreichischen Kassamarktpreise auf die Terminnotierungen an der Euronext blieben weiterhin hoch. In den Markt sei etwas Schwung gekommen, wenn auch nicht so viel wie erwartet, doch aber angesichts der schwächeren Erntemenge zufriedenstellend, weil auch kein Abgabedruck herrsche. Dies verlautete im Umfeld der Notierungssitzung der Wiener Produktenbörse am vorigen Mittwoch. Die Brotweizennotierungen blieben bis auf geringe, nicht signifikante Schwankungen praktisch auf ihrem bisherigen Niveau.

 

Breitens Preisband bei Premiumweizen

Als auffällig wird das breite Preisband von 12 Euro pro t beim Premiumweizen angesehen, wobei um den an der Unterkante notierten Großhandelsabgabepreis von 190 Euro pro t für den Großhandel Weizen entsprechend hoher Qualität am Markt praktisch nicht zu bekommen sei. Als absolut “deftig” wird ein Preissprung von 7,50 Euro nach oben beim Mahlroggen kommentiert. Mit 192,50 Euro pro t notiert er sogar schon deutlich über Qualitätsweizen und am unteren Rand von Premiumqualität. Eine Erklärung könnte sein, dass neben der heuer knappen Versorgung aus inländischer Erzeugung die Ernte in Deutschland noch nicht sortiert sei und notwendige Importe daher noch ausblieben.

Alterntiger Futtermais notiert praktisch unverändert bei 156 Euro pro t, wobei schon die Nassmaiskampagne neuer Ernte läuft. Hier sollen die Erzeugerpreise um netto 110 Euro pro t frei der Werke der beiden Verarbeiter diese Woche unverändert geblieben sein.

Christian Posekany, AIZ

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