Die internationalen Terminbörsen gaben zuletzt wieder einiges der in den Wochen davor eingefahrenen Gewinne ab. Der Dezember-Euronext-Weizen startete mit neuerlich negativen Vorzeichen bei rund 177,50 Euro/t in die laufende Woche. Dabei laufen die Exporte der EU weiterhin gut, schmälert Dürre die Ernten in Australien und Argentinien oder bereiten Wintereinbrüche Sorgen in Nordamerika. Auf der anderen Seite fürchten die Märkte eine Verlangsamung der Exporte aus der EU und herrscht Unsicherheit, ob die erste Teileinigung zwischen den USA und China zur Beilegung des Handelsstreits noch im November unterschrieben werden kann.
Heimische Weizenpreise weiter gestiegen
Am österreichischen Kassamarkt stiegen bei stetem Geschäftsverlauf und jüngst auch Nachfrage heimischer Mühlen nach Qualitätsweizen die Preise und Notierungen von Premium- und Qualitätsweizen noch weiter an. Durum machte vorigen Mittwoch an der Wiener Produktenbörse sogar einen gewaltigen Sprung von 19 Euro auf 242 Euro pro t gegenüber der Letztnotierung am 9. Oktober.
Entgegen Hoffnungen, die Verteuerung des Schiffstransports von Maiseinfuhren aus dem Osten zu den Verarbeitern in Nieder- und Oberösterreich könnte auch den unter Druck stehenden Körnermaispreisen und -notierungen zu etwas Aufwind verhelfen, gab inländischer Futtermais vorige Woche an der Wiener Produktenbörse sogar neuerlich nach. Noch deutlicher fiel das Minus bei Futtermaiseinfuhren CPT Niederösterreich aus, während Industriemaiseinfuhren ihre Notierung halten konnten. Marktinsider sehen das als mögliche Folge, dass ex Ernte Druckpartien von Futterware auf den Markt drängten und sich Angebotsüberhang aufbaue, weil dem auf Abnehmerseite nur die Mischfutterindustrie mit begrenztem Bedarf gegenüberstehe.
Beim Futtergetreide schaffte lediglich Futtergerste den schon eine Zeit lang erwarteten Sprung über die 140-Euro-Marke.
Christian Posekany, AIZ