Ein genauer Tüftler

Der 28-jährige Oststeirer Andreas Haberler vertritt Österreich bei der Pflüger-WM in Lettland und gibt einen Einblick, wieviel Arbeit in den Vorbereitungen steckt.

Andreas Haberler (28) vertritt Österreich.

Durch seinen Sieg beim Bundespflügen 2022 in Dobl sicherte sich Andreas Haberler das begehrte WM-Ticket. Am 13. und 14. Oktober 2023 werden er und der Niederösterreicher Mario Schildendorfer die rot-weiß-roten Vertreter bei der Pflüger-WM in Lettland sein.

In den letzten zwölf Monaten hat der 28-jährige Oststeirer diesem WM-Projekt alles untergeordnet. „Leicht war es nicht, denn aufgrund meines Berufs als Projektleiter vor allem auf Großbaustellen in Deutschland bin ich zeitlich immer wieder gehörig ins Trudeln gekommen“, erzählt der Schildbacher.
Zusammen mit den beiden Pflüger-Profis Josef Kowald jun. und Bernhard Altmann hat er sich konsequent auf diese Weltmeisterschaft vorbereitet. „Die vielen Niederschläge heuer gerade in der wichtigsten Trainingszeit kamen erschwerend hinzu“, gesteht Haberler und stellt seinen Traktor und Pflug vor. „Die Firma Lindner stellt mir seit Februar einen Lintrac 80 zur Verfügung und erfüllt mir alle Wünsche. Wichtig beim Traktor sind nämlich Wendigkeit, Bereifung, Gewicht, Spurweite und Hydraulik.“

Kverneland-Volldrehpflug

Sein eigener Kverneland-Volldrehpflug ist ein Unikat, denn „vom eigentlichen Pflug ist nur mehr der Grundrahmen vorhanden, alles andere sind Spezialanfertigungen.“ Sein Bekenntnis kommt nicht überraschend: „Der Pflug ist wie mein Herz. Dass er irgendwann einmal allein und unbeobachtet dasteht, kommt sicher nie vor.“ Die Bedeutung seines Arbeitsgeräts kommt am besten im folgenden Vergleich zur Geltung: „Der Unterschied zu einem herkömmlichen Traktor-Pflug-Gespann ist wie jener zwischen einem normalen Pkw und Formel 1-Rennwagen.“

Nach seinem vorjährigen Bundessieg besuchte der Hartberger die Pflüger-WM in Irland. „Da habe ich mir ein Bild machen können, wie so eine Veranstaltung eigentlich abläuft.“ Im Jänner war er dann zusammen mit Teamkollegen Schildendorfer und Bernhard Altmann drei Tage in Lettland. „Wir haben die Wettbewerbs- und Trainingsflächen besichtigt, Kontakte hergestellt und die nähere Umgebung angeschaut, damit wir jetzt im September keine Überraschungen mehr erleben.“

Auf geht`s nach Kuldiga

Die Traktoren und Pflüge der beiden WM-Teilnehmer werden am 15. September verladen und mit einem Lkw nach Lettland gebracht. Haberler fliegt am 18. September nach. Dann beginnt für ihn der letzte Teil seines WM-Abenteuers. „Bisher habe ich dafür schon 800 bis 900 Stunden aufgebracht und für die Finanzierung auch viele Sponsoren organisiert“, sagt Haberler.

Sein Ziel bei dieser WM mit 32 Teilnehmerländern ist klar: „Das ist ein Platz in der ersten Hälfte, schön wäre ein Rang im vorderen Drittel.“ Vielleicht hilft ihm dabei auch das Daumenhalten seiner ganzen Familie und Freundin Karoline, welche diese Wettkämpfe in Kuldiga als Zuschauer mitverfolgen werden.

Zur Person: Andreas Haberler (28) wohnt in Schildbach 23, 8230 Hartberg. Er ist Projektleiter für HKLS auf Großbaustellen der Firma Licht Loidl. Er ist dreifacher Pflügen-Landessieger. Als Bundessieger 2022 vertritt er Österreich bei der Pflüger-WM im Oktober 2023 in Lettland. Weiters ist Andreas Haberler Mitglied im Ausschuss der FF Schildbach.

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  • Haberler: Privat
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AUTORKarl Brodschneider
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