Der Herbst bedeutet Erntezeit für die 20.000 Jäger in Oberösterreich. „Die Gewinnung von Wildbret ist die ursprünglichste Form der Jagd“, betonte Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner bei einer Streckenlegung vor dem Jagdschloss Hohenbrunn in St. Florian.
Heuer sei bei den Treibjagden eine besonders reiche Ernte – vor allem beim Feldhasen – zu erwarten. Knapp 50.000 Stück werden die Waidmänner und -frauen heuer in Oberösterreich zur Strecke bringen und diese müssen auch vermarktet werden. War der Hase im Mittelalter sogar noch Zahlungsmittel, ist die Bedeutung von „Meister Lampe“ europaweit stark in den Hintergrund gerückt. Das soll sich nun wieder ändern.
Nicht nur g‘sund, sondern auch g‘schmackig
„Regional, natürlich, bekömmlich, schmackhaft und gesund“, macht Sieghartsleitner auf die Vorzüge von Wildbret aufmerksam. Mit wenig Cholesterin und einem geringen Fettanteil fügt sich das feinfasrige Fleisch harmonisch in einen ausgewogenen Ernährungsplan ein.
Damit es nicht nur g‘sund, sondern auch g‘schmackig ist, dafür ist die Gastronomie zuständig. „Ein Drittel der Gastronomen bietet ‚wilde Schmankerl‘ an“, erklärt Wirteobmann Thomas Mayr-Stockinger. Er hofft, dass die diesjährigen Wildbretwochen einen Beitrag dazu leisten, der coronagebeutelten Gastronomie wieder auf die Beine zu helfen.
Gastronomiebetriebe, die das ganze Jahr über abwechslungsreiche Wildküche anbieten und dabei von regionalen Jägern beliefert werden, sind mit der Plakette „Wildgerichte aus oberösterreichischen Jagdrevieren“ ausgezeichnet. Zahlreiche Jagdgesellschaften setzen mittlerweile auch auf direkte Lieferkooperationen mit den örtlichen Wirten.
Agrarlandesrat Max Hiegelsberger betonte, dass die Jagd nicht nur für kulinarischen Genuss am Teller sorgt, sondern auch ein Träger volkskultureller Traditionen und wichtiger Partner für die Land- und Forstwirtschaft ist: „Die steigenden Abschusszahlen beim Schalenwild zeugen vom Bemühen der Jäger, die notwendige Waldverjüngung zu unterstützen.“
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- 2020 10 22 Wildes OÖ PA Strecke: OÖLJV