Das Geschäftsjahr 2021/22der LLI, es endete im September vergangenen Jahres, sei vor dem Hintergrund der Neuaufstellung der LLI, einer erfreulichen Ergebnissteigerung im Vorkrisen-Geschäftsjahr 2018/19, der stabilen Entwicklung während der Corona-Pandemie und der jüngst von Ukraine-Krieg, Teuerung und Inflation geprägten Wirtschaftslage zu sehen, so der Generaldirektor. Trotz des signifikant gesteigerten Umsatzes von gut 1,5 Mrd. Euro (+ 37,7 %) blieben am Ende als Ergebnis vor Steuern nur 11,42 Mio. Euro über, ein Rückgang um 63,2 Prozent.
Robustes Konzernergebnis
Das Konzernergebnis sei „kriegs- und krisenbedingt durchwachsen, aber robust“, so Pröll. Sowohl das Geschäft mit Mehl & Mühle – die LLI ist mit GoodMills Europas größter Müller – als auch die Sparte Vending (Kaffee- und Snackautomaten) sei trotz vorübergehend massiv gestiegener Getreidepreise und der nach wie vor verhaltenen Nachfrage nach Heißgetränken herausfordernd, aber profitabel. Auch Währungsverfall in Osteuropa, Zinsanstieg und Preisanstiege für Verpackung, Transport und Energie hätten die Kosten getrieben.
Den Reingewinn der LLI getrübt haben indes vor allem kriegsbedingte Abwertungen bei den Beteiligungen der LLI, konkret an Agrana (11 % Anteil), Südzucker (2 %) und BayWa (10 %), welche Teile ihrer früheren Aktivitäten in der Ukraine abschreiben mussten. Auch die LLI verlor so zuletzt 14,65 Mio. Euro.
Optimismus in den Mühlen
Für das Mehlgeschäft mit in Summe 3 Mio. Tonnen Vermahlungsmenge pro Jahr in den 26 GoodMills-Mühlen von Deutschland, Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien bis Bulgarien, drei auch in Österreich, ist Pröll indes vorsichtig optimistisch. Mit Preissprüngen beim Weizenankauf („80 Prozent unserer Rohstoffkosten“) von 420 Euro/Tonne wie im Vorjahr vorerst nicht mehr zu rechnen. Mit einem höheren Preisniveau (dzt 285 Euro/t) als früher (im Durchschnitt 230 Euro/t) aber sehr wohl. Die kriegsbedingt geringe Ernte in der Ukraine hätten zwar die Börsenpreise in die Höhe getrieben, aber zu keinen Versorgungsproblemen geführt. Pröll: „Wir haben kein Getreide aus der Ukraine vermahlen, auch nicht in Polen. Was viele nicht wissen: Das Mühlengeschäft ist extrem regional, wir karren kein Getreide quer durch Europa.“
Ob die LLI künftig auch Mehl mit AMA-Gütesiegel erzeugen werde, lässt Pröll offen: „Wir warten auf die diesbezüglichen Richtlinien.“ Große Verschiebungen am Markt zugunsten inländischer Getreidemengen erwartet der Agrarmanager indes nicht.
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- : Hinterramskogler