Gemeinsam gegen den Borkenkäfer und für den Erhalt des Schutzwaldes in Osttirol – unter diesem Motto stand der Lokalaugenschein von Land- und Forstwirtschaftsminister Norbert Totschnig gemeinsam mit LHStv. Josef Geisler, der am Mittwoch vergangener Woche in Osttirol stattgefunden hat. Vor Ort waren auch Bezirkshauptfrau Olga Reisner sowie Bürgermeisterin Berta Staller (Ainet) und Bürgermeister Markus Stotter (Oberlienz).
„Das Land Tirol kann sich auf die Unterstützung des Bundes verlassen. Denn nur mit vereinten Kräften können wir im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Schädlings Erfolge erzielen, die für den Schutzwald im Bezirk Lienz so wichtig sind“, betont der Bundesminister im Zuge der Besichtigung in den Gemeinden Ainet und Oberlienz und führt weiter aus: „Es ist beachtlich, was hier bereits alles umgesetzt wurde – die Beispiele zeigen aber auch deutlich den organisatorischen und finanziellen Aufwand. Um dem Land Tirol auch für künftige Maßnahmen bestmöglich zur Seite zu stehen, stellen wir seitens des Bundes zusätzliche Unterstützungsleistungen zur Verfügung. Eine Million Euro an Bundesmittel soll daher zusätzlich in die Schutzfunktionalität der Wälder und in technische Maßnahmen zum Schutz des Siedlungs- und Kulturraumes fließen. Insgesamt investiert der Bund heuer knapp sieben Millionen Euro allein in flächenwirtschaftliche Maßnahmen in Tirol aus Mitteln des Katastrophenfonds, insbesondere in den Objektschutzwald.“
„80 Prozent des Osttiroler Waldes haben bei Naturereignissen eine Schutzfunktion für unsere Häuser und Straßen. Und dieser Schutzwald ist massiv vom Borkenkäfer bedroht. Umso mehr freut es mich, dass wir bei der aktuell enormen Herausforderung auf den Bund bauen können“, sagt LHStv. Geisler und betont: „Es gilt, alle verfügbaren Kräfte zu bündeln, um die Schutzwirkung der Osttiroler Wälder zu gewährleisten und wiederherzustellen – das hat oberste Priorität.“
„Die Forstwirtschaft ist von vielen Herausforderungen wie dem Klimawandel direkt betroffen. Darum haben wir den Waldfonds gestartet. Ziel ist, unsere Waldbewirtschafter bei Borkenkäferschäden, bei der Wiederaufforstung und Pflegemaßnahmen oder der Umstellung auf klimafitte Wälder zu unterstützen. Mit 350 Millionen Euro ist er das größte Unterstützungspaket, das es für unsere Wälder jemals gab“, ergänzte Minister Totschnig. Bisher wurden daraus in Tirol rund 5,9 Millionen Euro ausgezahlt.
Besichtigung bereits umgesetzter Maßnahmen
Von der Wiederbewaldung der Schadflächen über die Optimierung der Schadholzvermarktung bis hin zu zahlreichen technischen Vorkehrungen – die Palette an geplanten und bereits umgesetzten Maßnahmen ist breit. Im Rahmen des Lokalaugenscheins wurden in den vom Borkenkäferbefall stark betroffenen Gemeinden Oberlienz und Ainet Aufforstungsflächen sowie Maßnahmen im direkten Objektschutzwald besichtigt.
„Eine ungünstige Witterung mit nur zwei Drittel der durchschnittlichen Niederschlagsmenge, um drei bis vier Grad wärmere Temperaturen als im langjährigen Durschnitt und eine um 20 Prozent höhere Sonnenscheindauer – diese Umstände haben die Wälder geschwächt und die Ausbreitung des Borkenkäfers begünstigt. Im Jahr 2021 wurden rund 105.000 Kubikmeter Holz vom Borkenkäfer befallen, im heurigen Jahr werden es voraussichtlich rund eine Million Kubikmeter Holz sein. Aktuell liegt die Konzentration der forstlichen und technischen Maßnahmen auf Wäldern mit direkter Objektschutzwirkung und der Wiederbewaldung der Schadflächen“, informierte Landesforstdirektor Josef Fuchs gemeinsam mit WLV-Gebietsbauleiter-Stv. Hanspeter Pussnig im Zuge der Besichtigung.
„Das bereits Geleistete war nur durch das Zusammenwirken der verschiedensten Stellen, wie Waldbesitzerinnen und -besitzer, Gemeinden, Bezirksforstinspektion und Landesforstdirektion möglich“, bedankt sich LHStv. Geisler abschließend bei allen, die einen Beitrag leisten.
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- BorkenkoAfer Lokalaugenschein Gruppe: Land Tirol/Brandhuber