Kartoffelmarkt KW 36/’22: Schwache Erträge, Landwirte lagern ein

Die Ernte der Speisekartoffel zur Einlagerung ist in Ostösterreich voll angelaufen. Nach den Niederschlägen der vergangenen Wochen können die Rodearbeiten unter idealen Bedingungen durchgeführt werden.
Das bei den Händlern verfügbare Angebot bleibt dennoch sehr überschaubar. Die Hektarerträge fallen in vielen Regionen sehr gering aus, womit sich die Eigenlager nur langsam füllen. Durch die EU-weit knappe Verfügbarkeit bestehen heuer auch frühzeitig Anfragen für Exporte direkt von den landwirtschaftlichen Betrieben. Zusätzlich verknappt wird das Angebot durch bereits zum jetzigem Saisonzeitpunkt stark auftretende Drahtwurmschäden.
In Regionen mit reinem Frühkartoffelanbau ist die Vermarktung abgeschlossen. Die Kartoffelabsätze im Inland laufen in ruhigen Bahnen.
Die knappe Versorgungslage lässt die Preise nach oben tendieren. So wurden für Speisekartoffeln in Niederösterreich und dem Burgenland zu Wochenbeginn meist 25 Euro/dt bezahlt. Aus Oberösterreich wird von einer deutlich günstigeren Ertragslage und stabilen Preisen von 25 Euro/dt berichtet.

Deutschland: Ernte unterdurchschnittlich, Landwirte lagern ein

Auch am deutschen Speisekartoffelmarkt fällt die Ernte voraussichtlich unterdurchschnittlich aus. In Erwartung einer kleinen Ernte und entsprechend steigender Preise werden von den Landwirten Kartoffel verstärkt eingelagert, sodass freie Ware derzeit kaum gehandelt wird. Wie auch hierzulande nehmen die Probleme mit Drahtwurmfraß in Deutschland laufend zu. Außerdem herrschen vielerorts nach wie vor sehr trockene Bedingungen, die das Roden erschweren bzw. zu beschädigten Knollen führen. Die Ertragsunterschiede zwischen Beregnungs- und nicht bewässerbaren Standorten sind heuer in erheblich. Nachgefragt werden Kartoffel bisher nur in überschaubarer Mengen, auch die auslaufende Ferienzeit hat bisher noch nicht die erhofften Impulse gebracht.
Die Preise für Speiseware haben an der Oberkante leicht nachgegeben und lagen zu Wochenbeginn im Bundesdurchschnitt je nach Sorte meist bei 26 bis 27 Euro/dt.

Marianne Priplata-Hackl, LK NÖ

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QuelleH.M.
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