Bayer: Pflanzenschutz soll umweltfreundlicher werden

Digital Farming sieht man bei Bayer als ein mächtiges Werkzeug, und wohl auch als Geschäftsmodell, um eine nachhaltige Landwirtschaft voranzutreiben.

Dreißig Prozent weniger Umweltbelastung durch Pflanzenschutzmittel – dieses Ziel hat sich der Pflanzenschutz- und Biotechkonzern Bayer für den Zeitraum bis 2030 gesetzt. Eingebettet ist diese Zielsetzung in ein neues Nachhaltigkeitskonzept, das für die Landesorganisation Österreich im Rahmen einer Pressekonferenz am 16. Februar vorgestellt wurde. Gesprochen hat dazu Dr. Klaus Kunz, seines Zeichens Leiter Nachhaltigkeit bei Bayer Crop Science.

Nachhaltigkeit als „zentrale Geschäftsstrategie“

Laut Kunz hat Bayer Cropscience das Thema Nachhaltigkeit zu einer zentralen Geschäftsstrategie gemacht. Das bedeutet, dass sich Forschung und Entwicklung sowie auch die Geschäftsaktivitäten selbst an Nachhaltigkeitszielen zu orientieren haben. Schrittweise werden diese Zielsetzungen auch in die Vergütungssysteme von Vorstand und Management integriert. Künftig soll die langfristige Managementvergütung zu einem Fünftel von der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele bestimmt sein.

Nachhaltigkeitsziele bis 2030

Bayer Cropscience hat sich drei konkrete Nachhaltigkeitsziele gesetzt, die der Formel 100-30-30 folgen. Das bedeutet:
• Bis 2030 will Bayer 100 Millionen Kleinbauern in Ländern mit geringem bis mittlerem Einkommensniveau dabei unterstützten, sich selbst und andere zu ernähren und ihr Ein- kommen zu steigern.
• Bayer will weiters dazu beitragen, die Treibhausgas-Emissionen in großen Agrarmärkten – pro Kilogramm Ernteertrag – um jeweils 30 Prozent zu reduzieren, um eine klima- neutrale Landwirtschaft voranzutreiben.
• Und schließlich, wie bereits Eingangs erwähnt, will Bayer die Umweltbelastung durch Pflanzenschutzmittel ebenfalls um 30 Prozent reduzieren. Laut Kunz geht es dabei nicht nur um eine Reduktion des Volumens, sondern um eine Reduktion der Belastung.

Landwirte im Dilemma

Die Motiviation des Bayer-Konzerns für die Nachhaltigkeitsanstrengunen liegt in der Unterstützung der Landwirte. Diese stehen laut Kunz vor dem Dilemma, einerseits mehr Erträge liefern zu müssen, um immer mehr Menschen ernähren zu können, andererseits aber die Umweltauswirkungen ihrer Tätigkeit minimieren zu müssen. Kunz sieht in diesem Zusammenhang auch die Pläne der EU als „schlicht alternativlos“. Bayer unterstütze prinzipiell den Green Deal der EU, weil der Kampf gegen den Klimawandel und gegen den Verlust biologischer Vielfalt oder gegen die Belastung des Planeten mit Phosphor und Stickstoff unabänderlich notwendig sei.

Digitalisierung und Innovation

Um auf diesem Weg voranzukommen sah der Bayer-Fachmann die Digitalisierung und weitere innovative Lösungen als „starke Hebel“. Bayer forscht deshalb gemeinsam mit Kooperationspartnern an neuen digitalen Technologien und Anwendungen. Ziel ist es, das richtige Produkt am richtigen Ort zur richtigen Zeit und in der richtigen Menge anzuwenden. Digital Farming sieht man bei Bayer als ein mächtiges Werkzeug, und wohl auch als Geschäftsmodell, um eine nachhaltige Landwirtschaft voranzutreiben.

Anreize für Landwirte aus CO2-Vergütung

Um die Landwirte „mit ins Boot zu holen“ forderte Kunz eine entsprechende Honorierung ihrer Anstrengungen. Dies könnte etwa über CO2-Zertifikate passieren, die ein landwirtschaftlicher Betrieb erhält und verkaufen kann, wenn er klimaschonend produziert. Dazu brauche es jedoch eine entsprechende Datenbasis. Bayer arbeitet in diesem Bereich an einem wissenschaftlichen Modell, mit dem sich künftig Leistungen der Landwirtschaft bei der Fixierung von CO2 bewerten und auf dieser Basis auch vergüten lassen. In Feldversuchen wurden parallel mit Hilfe digitaler Bodensensoren entsprechende Daten erhoben, wie viel CO2 tatsächlich gebunden wird, und mit jenen aus dem Modell verglichen. Das Prozedere muss dann von unabhängiger Seite zertifiziert werden und kann als Basis für eine Honorierung dienen.

Bayer: Science For A Better Life
Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Life-Science- Gebieten Gesundheit und Ernährung. Bayer bekennt sich zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit und steht mit seiner Marke weltweit für Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität. Im Geschäftsjahr 2019 erzielte der Konzern mit rund 104.000 Beschäftigten einen Umsatz von 43,5 Milliarden Euro. Die Investitionen beliefen sich auf 2,9 Milliarden Euro und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 5,3 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter www.bayer.de.

- Bildquellen -

  • Bayer Digital Web: Bayer AG
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AUTORH.M.
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