Bäuerinnen versüßen die letzten Faschingstage

Wie sich die letzten Faschingstage versüßen lassen, das wissen die heimischen Bäuerinnen, die an dieser Stelle einige ihrer traditionellen Rezepte verraten.

So manche Faschingsveranstaltung kann heuer nicht stattfinden. „Eigentlich wollten wir an dieser Stelle das lustige Treiben von den ‚Ebenseer Fetzen‘ im Salzkammergut schildern oder die launigen Späße vom ‚Rudenkirtag‘ in Sierning. Aber auch die Tradition der ‚Rockasitze‘ im Mühlviertel hätte sicherlich viele von uns interessiert, aber das alles findet leider nicht statt“, bedauert Landesbäuerin Johanna Haider.
Die Faschingszeit ist zwar heuer anders als sonst, umso mehr sollte sie daher kulinarisch genossen werden, bevor die Fastenzeit beginnt. Aus diesem Grund holen die Bäuerinnen ihre regionalen Spezialitäten vor den Vorhang und machen Gusto aufs Nachmachen.

Schmalzgebäck hat einen festen Platz im Jahresablauf

Schmalzgebäck und damit auch Krapfen sind ein fester Bestandteil von traditionellem Brauchtum im Jahresablauf und werden besonders zur Faschingszeit gebacken und genossen. „Aber es gibt interessanterweise viele regionale Unterschiede“ freut sich
Johanna Haider über die große gelebte Rezeptevielfalt bei den Bäuerinnen.
Jede Region hat ihre eigenen Spezialitäten. Egal, wie sie auch heißen oder aussehen. Ob rund, flach, glatt, oval, lang, kurz, dünn oder dick, sie alle werden in heißem Schmalz (Fett) herausgebacken: Kiachl, gebackene Mäuse, Dalken, Strauben, Polsterzipf, Hasenöhrln, Schneeballen, Prügelkrap­fen, Spagatkrapfen, Rosenkrapfen – die Liste der Bezeichnungen ist lang.
Auch wenn der Faschingskrapfen und die Bauernkrapfen aus Germteig zu den bekanntesten zählen, gibt es darüber hinaus Schmalzgebäck aus verschiedensten Teigen. Schmalzgebackenes kann sowohl aus Germ-, Brand-, Wein- oder Bierteig und auch aus Mürbteig zubereitet werden. Es kann gefüllt, ungefüllt, süß oder sauer sein, die Vielfalt der Geschmäcker ist groß.
So serviert etwa Johanna Haider gerne „Mühlviertler Topfenmäuse“ mit Zimtbrösel, da sie einfach und schnell zubereitet sind. Elfriede Schachinger kredenzt in der Faschingszeit ihre selbst gemachten „Hasenöhrl“, die entweder süß oder pikant genossen werden können. Bei Christine Seidl kommen auch mal „Butterrosen“ auf den Tisch – als schmackhafte und kalorienärmere Variante, da sie im Backrohr gebacken werden. Ihr Rezept für klassische Faschingskrapfen verrät Elisabeth Gneißl aus Frankenburg am Hausruck.

Rezeptideen auch auf der Bauernbund-Webseite

Die Rezeptideen zu „Traditionelle Köstlichkeiten in der Faschingszeit“ unserer Bäuerinnen gibt es auch auf der Webseite des OÖ Bauernbundes im Downloadbereich.

Mühlviertler Topfenmäuse

Zutaten:
250 g Mehl, 250 g Topfen, 3 Eier, 1 Pkg. Backpulver, 1 Pkg. Vanillezucker, 3 EL Zucker, 1 Prise Salz; Fett/Öl zum Herausbacken: 100 g Butter, 150 g Semmelbrösel, 1 EL Zucker, 1 TL Zimt kurz anrösten und die Topfenmäuse darin wälzen.

Zubereitung:
Mehl mit Backpulver vermischen, Eier, Topfen, Zucker, Vanillezucker, Salz gut mit dem Kochlöffel abschlagen und ungefähr 15 Minuten rasten lassen.
In einem Kochtopf das Fett/Öl erhitzen, aus dem Teig mit einem Esslöffel Nockerl ausstechen und im Fett unter Wenden goldgelb herausbacken. Mit dem Schaumlöffel herausnehmen, in den Zimtbröseln wälzen und noch warm servieren.

- Bildquellen -

  • Landesbäuerin Johann Haider hat Topfenmäuse gebacken und verrät auch ihr Rezept.: Privat
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AUTORred.GC
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