Oberösterreichs Regierung präsentiert Schwerpunkte

Am vergangenen Wochenende trafen sich die Regierungsspitzen von OÖVP und FPÖ zu einer Regierungsklausur in Linz. Im Zentrum standen Maßnahmen zur Abfederung steigender Energiekosten, zur Gewinnung von Fachkräften, die Transformation der Wirtschaft sowie die Umsetzung der nächsten Schritte des Regierungsprogramms und des Oberösterreich-Plans.

Energiekosten erfordern Maßnahmen

„Die hohen Mehrkosten für Energie sind auch für viele Unternehmen existenzbedrohend. Damit Betriebe und Arbeitsplätze gesichert werden, ist der Bund gefordert, treffsichere Maßnahmen zur Abfederung der Mehrkosten vorzulegen“, schlagen Landeshauptmann Thomas Stelzer und sein Stellvertreter Manfred Haimbuchner vor.

Arbeitskräftebedarf in allen Zweigen bis 2030

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der offenen Stellen Jahr für Jahr erhöht und in Summe mehr als verdreifacht. Prognosen gehen davon aus, dass sich dieser Trend verschärfen wird und bis 2030 ein Bedarf an 129.000 Arbeitskräften in Oberösterreich bestehen könnte. Der Engpass werde alle Wirtschaftszweige betreffen, besonders hoch soll der Bedarf im Dienstleistungssektor (44.000) sein, gefolgt von Industrie, Gewerbe, Handwerk und Handel. „Der akute Fachkräftebedarf wird sich zu einem generellen Arbeitskräftebedarf entwickeln. Ziel ist, die prognostizierte Arbeitskräftelücke zu verkleinern, um ein starker Wirtschaftsstandort zu bleiben“, führen Haimbuchner und Stelzer aus.

Die Schwerpunkte im Detail:

• Erhöhung Frauen-Erwerbsquote, gleichzeitig soll die Teilzeitquote gesenkt werden. Gelingen soll dies über Beratung, Qualifizierung, den Ausbaus von Kinderbetreuungseinrichtungen sowie flexiblere Arbeitszeitmodelle.

• Intensivierung der Arbeitsvermittlung über Bundesländergrenzen.

• Qualifizierte Zuwanderung statt illegaler Migra-tion: Wichtigster Eckpunkt ist dazu eine Reform der Rot-Weiß-Rot-Card. Oberösterreich schlägt vor, dass neben der Ausbildung künftig auch einschlägige Berufserfahrung im Punktesystem angerechnet wird.

• Qualifizierung und Weiterbildung: Pro Arbeitslosem werden im Schnitt nochmals mehr Mittel für Qualifizierung zur Verfügung stehen.

• Sonderschwerpunkt auf Jugendliche und Langzeitarbeitslose

• Fokus auf Digitalisierung: Künftig soll bei Qualifizierungsmaßnahmen ein Fokus auf diese Zukunftsbereiche gelegt werden. Dabei wird auch die Technische Universität einen Beitrag leisten. Beim Thema Pflege-Fachkräfte drängt Oberösterreich auf den Start der Bundespflegereform und auf eine höhere Finanzierungsbeteiligung des Bundes. Schließlich seien die Nettoausgaben für Pflegesachleistungen der Länder und Gemeinde allein zwischen 2013 und 2018 um mehr als 35 Prozent angestiegen. Um den künftigen Bedarf genauer einschätzen zu können, wird eine Erhebung der Bedarfszahlen für die kommenden Jahre durchgeführt.

- Bildquellen -

  • Thomas Stelzer (l.) und Manfred Haimbuchner: oövp
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