Die AMA-Marketing hat sich nach dem früheren Aus für die „dauernde“ Anbindehaltung bei Milchkühen jetzt auch für mehr Tierwohl bei Stieren, Ochsen, Kalbinnen oder Mutterkühen entschieden. 

Die „dauernde“ Anbindehaltung von Rindern ist in Österreich seit Jahren gesetzlich verboten. Für bestehende alte Ställe gibt es im Tierschutzgesetz noch Ausnahmen, die mit 2030 auslaufen. Eine neue AMA-Vorgabe untersagt die dauernde Anbindehaltung schon mit 1. Jänner 2024 für alle AMA-Rinder. Davon betroffen sind laut AMA-Fachexperte Andreas Herrmann etwa 10-15% der derzeitigen Teilnehmer, das sind rund 1.000 Rinderhalter.

Stiere, Ochsen, Kalbinnen und Mutterkühe
Das Frischfleisch-Gremium der AMA erzielte unlängst eine Einigung auf das vorzeitige Ende der dauernden Anbindehaltung bei allen Rindern im AMA-Gütesiegel-Programm ab 1. Jänner 2024. Etwa 40 % der gesamten Rindfleisch-Produktion sind AMA-Gütesiegel zertifiziert, Frischfleisch in AMA-Gütesiegel-Qualität geht zu einem großen Teil in den Lebensmitteleinzelhandel.

Von den strengeren Gütesiegel-Regeln betroffen sind laut Landwirtschaftsministerium ca. 10-15% der insgesamt rund 8.500 Betriebe, die diese Ausnahme bis jetzt noch in Anspruch nehmen. Mit diesem Schritt will die AMA einen klaren Fokus auf „90 Tage Bewegungsmöglichkeit und mehr“ legen, sagt Herrmann. Er hofft dass viele Betriebe die Weiterentwicklung der Qualitätsproduktion mitgehen. Wenn eine Umstellung aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist, bleibt den Betrieben die Möglichkeit, ihre Produkte außerhalb des AMA-Gütesiegels zu verkaufen.

Förderungen für Umbau 
„Die Bestimmungen werden für alle Rinderbetriebe mit AMA-Gütesiegel vereinheitlicht und gelten damit auch für Rindfleisch. Beides ist für die betroffenen Bäuerinnen und Bauern aber eine Herausforderung, daher unterstützen wir Betriebe, die bis Ende 2027 umsteigen, mit einem Investitionsprogramm“, so Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Mit Anfang 2023 sollen betroffene Betriebe finanzielle Unterstützung beantragen können. Jene, die bis Ende 2027 und damit noch vor der gesetzlichen Frist aussteigen, werden finanziell unterstützt. Sebastian Auernig, Obmann Rinderzucht Austria, dazu: „Das Aus für die dauernde Anbindehaltung ist ein Zeichen an die Konsumenten, dass mit dem AMA-Gütesiegel höchste Standards verbunden sind.“

Bessere Chancen im Export
Im Sommer wurde das Aus für die dauernde Anbindehaltung auf AMA-Gütesiegel-Milchviehbetrieben besiegelt. Vorteile sehen Branchenkenner im Export österreichischer Qualitätsmilch. Hauptzielland ist Deutschland, wo rund 25 % der gesamten Milchmenge hinfließen. Dort stellt vor allem die Haltungskennzeichnung neue Anforderungen
an österreichische Molkereien. Intensiver denn je seien aktuell die Verhandlungen der Milchbranche mit deutschen Berufskollegen, bestätigt Johannes Schmid, Milchwirtschafts-Experte der Landwirtschaftskammer Österreich. 

 

 

- Bildquellen -

  • : agrarfoto.com
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AUTORMartina Rieberer
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