Alptraumhaftes Ende eines Schafalmsommers

Nach der Bärensichtung (Wildkamera) im September und den ersten gefundenen Kadavern auf der Alpe Brünscht-Madau war die Hoffnung und Zuversicht bei den zwei Schafbauern aus Elbigenalp und Bach noch groß, dass von ihren 66 aufgetriebenen Schafen und Lämmern doch noch die meisten wieder in die heimischen Ställe zurückkehren. Aber es kam völlig anders und es hat sich schließlich ein wahrer Alptraum abgezeichnet. Am 10. September wurden die aufgetriebenen Schafe das letzte Mal auf der Alpe „Brünscht-Madau“ gesehen. Danach wurde in zeitlichen Abständen bei der Suche der Schafe durch die Bauern, einigen Helfern, dem Maschinenring Notfallteam, Mitarbeitern des Landes Tirol mit einer Spezialdrohne ein schwer verletztes Schaf bzw. einige Kadaver, in Summe 18 tote Tiere gefunden. Aktuell werden noch 19 Schafe, einige davon mit Schellen, vermisst. Nach nüchterner Einschätzung der Situation wird sich die Sachlage nunmehr wie folgt darstellen: 66 Schafe auf die Alm gebracht, davon letztlich 37 tote bzw. unauffindbare Schafe (56 Prozent).

Somit sind heuer im Außerfern in Summe 77 Schafe (38 Stück auf der Alpe Schwarzwasser, zwei Stück auf der Alpe Raaz, 37 Stück auf der Alpe Brünscht-Madau) den großen Beutegreifern zum Opfer gefallen. Allein dieses dramatische Bild zeigt auf, dass ein Entnehmen der großen Beutegreifer die einzige Chance sein wird, um Almwirtschaft auf die herkömmliche Art und Weise, nämlich mit der erforderlichen Bestoßung durch Almweidetiere weiterhin betreiben zu können. Das Fazit: Almwirtschaft und Großraubtiere lassen sich nicht vereinbaren!

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AUTORChristian Angerer
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