Das Agrarbudget des Landes Oberösterreich steigt für das Jahr 2023 auf insgesamt 95 Millionen (Mio.) Euro. „Damit legen wir das Fundament für Versorgungssicherheit in unserem Bundesland. Zudem wird mit diesen finanziellen Mitteln sichergestellt, dass die knapp 30.000 bäuerlichen Familienbetriebe unter stabilen Rahmenbedingungen weiterhin verlässlich Lebensmittel bester Qualität produzieren können. Das sichert die Versorgung von 1,5 Mio. Menschen im Land“, betonte Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger.
Die zusätzlichen Mittel werden hauptsächlich für die Ausfinanzierung des Zukunftsfonds sowie die Investitionsförderung herangezogen – und damit für Investitionen in Forschung, Digitalisierung und moderneste Technik.
54 Millionen Euro für Ländliche Entwicklung
Die Zeit multipler Krisen bringe auch für die Land- und Forstwirtschaft große Herausforderungen mit sich. „Am Küchentisch der Bauernfamilien wird über die Zukunft beraten, laufend in den Büchern herumgerechnet und über steigende Betriebskosten sorgenvoll die Stirn gerunzelt“, so Langer-Weninger.
Wie soll es weitergehen? Kann der Betrieb aufrechterhalten werden? Können auch in Zukunft für die Menschen im Land ausreichend Lebensmittel produziert werden? Diese und andere weitreichende Fragen würden derzeit die oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern massiv beschäftigen. „Wir wissen um die Existenzängste unserer bäuerlichen Familienbetriebe“, erklärte Langer-Weninger. Aufgabe der Agrarpolitik sei es daher Rahmenbedingungen zu schaffen, die Stabilität und Sicherheit gewährleisten.
Der größte Posten im Agrarbudget ist die Kofinanzierung der zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik. Mit knapp 54 Mio. Euro fließt mehr als die Hälfte des Geldes in Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung. Diese dienen unter anderem der Aufrechterhaltung einer flächendeckenden Landbewirtschaftung, einer nachhaltigen und umweltbewussten Produktionsweise sowie der Förderung des ländlichen Raums durch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Impulse (Leader). „Auf Landesebene ist es mir wichtig, mit gezielten Maßnahmen wie der Investitionsförderung und der Existenzgründungsbeihilfe den Bäuerinnen und Bauern Gestaltungsraum und Zukunftsperspektive zu geben. Wir unterstützen, lenken, fördern und entlasten“, so Langer-Weninger.
Investitionsförderung: Anträge ab 9. Jänner 2023 möglich
Die angesprochene Investitionsförderung wird in Oberösterreich mit 9. Jänner 2023, also mit Beginn der neuen GAP-Periode, geöffnet. Ab diesem Zeitpunkt können wieder Anträge beim Land OÖ gestellt werden. „Zusätzliche fünf Millionen Euro aus Landesmitteln stellen sicher, dass die Investitionsförderung über die gesamte Periode zur Verfügung steht und nicht wieder vorzeitig geschlossen werden muss. Das war mir ein großes Anliegen“, betonte die Agrarlandesrätin. Laut Hubert Huber, Leiter der Abteilung Land- und Forstwirtschaft, steht damit in Summe ein kofinanzierter Gesamtbetrag von 30 Mio. Euro für die Investitionsförderung zur Verfügung.
Ergänzend dazu gibt es ab 2023 neu den Zukunftsfonds, der für die Landwirtschaft mit jährlich zwei Millionen Euro dotiert ist. Ziel dessen sei es, die Landwirtschaft an der Entwicklung der Digitalisierung teilhaben zu lassen, um insbesondere die Umweltverträglichkeit zu verbessern, das Management zu optimieren, das Tierwohl zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit zu heben.
Ein bereits bekannter, aber weiterhin wesentlicher Schwerpunkt im Agrarbudget ist der Ausbau der Versicherungsmöglichkeiten, wie insbesondere Hagel-, Dürre- und Tierversicherung: „Die Unterstützung der Versicherung beträgt 55 Prozent aus öffentlichen Mitteln, wobei Bund und Land sich diese zur Hälfte teilen. Das heißt, beim Landesanteil kommt noch ein gleich hoher Betrag von 13 Mio. Euro vom Bund dazu, sodass die landwirtschaftlichen Versicherungen zur Absicherung des Risikos am eigenen Betrieb in Oberösterreich mit insgesamt 26 Mio. Euro unterstützt werden“, so Huber.
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