Das schlachtreife Angebot liegt seit Wochen unter Vorjahreswerten und ebenso unter dem aktuellen Bedarf. Demnach wird zunehmend nach Schlachtschweinen gesucht, primär zur Auslastung der Schlacht- und Verarbeitungskapazitäten. Speziell in Deutschland trug dieser Aspekt zum dieswöchigen Plus von 8 Cent bei. Während diese Tendenz für alle namhaften Schweineländer der EU gilt, kann Dänemark als Gradmesser für das Asiengeschäft aktuell nicht mithalten. Neben historisch tiefen Schweinepreisen in China, dürfte auch Brasilien als zunehmender Mitbewerber in Asien Preisdruck ausüben.
Auch in Österreich ist ein beginnender Konkurrenzkampf um schlachtreife Tiere spürbar. Der Fleischmarkt hingegen ist anhaltend ausreichend versorgt. Verarbeitungsschinken findet aktuell nur unter Preiszugeständnissen den Weg Richtung Fleischregal. Der im Vergleich zu früheren Jahren hohe Rohstoffpreis sowie die hohen Energiekosten bei der Gefrierlagerung haben die Bereitschaft zum Einfrieren schmälern lassen. Am Frischfleischmarkt ist ist „gefühlt“ von einer Überversorgung die Rede. Zudem lässt der schwache Drittlandexport bei den namhaften Schlacht- und Zerlegeunternehmen keine besondere Stimmung aufkommen. Trotzdem musste die Abnehmerseite an der Ö-Börse ein Plus von 5 Cent zur Kenntnis nehmen.
Preise KW 05-06/’23 (Marktbericht vom 2. Februar 2023):
Mastschweine-Notierungspreis: EUR 2,14 (+0,05)
Berechnungsbasis: EUR 2,04
Zuchten-Notierungspreis: EUR 1,52 (+0,05)
Berechnungsbasis: EUR 1,42
Dr. Johann Schlederer